26. Juni 2020 | Magazin:

Die Woche an der TU Braunschweig | 26.06.2020 Unser Newsletter für alle Beschäftigten

Themen: Hybridsemester + Immunsystem + Mikro-LEDs + Zebrafische + Zecken + Parkhaus

Redaktion: Viktoria Heyer

► Hybridsemester

Warum sind eigentlich die Hygieneauflagen für Zeichensäle, Labore und Zentrale Einrichtungen und für alle Präsenzformate in der Lehre so streng? Weil unser Campus, das muss man leider deutlich sagen, ein potenzieller Hot Spot für die Verbreitung von Infektionen ist. Wir leben vom permanenten Austausch und sind nicht vergleichbar mit Unternehmen oder Schulen. Unsere knapp 20.000 Studierenden, nur als Beispiel, wechseln unter normalen Bedingungen an einem Tag zwischen großen Vorlesungen, Seminarräumen, Arbeitsplätzen und der Bibliothek und zwischen unterschiedlichen Gebäuden. Der Krisenstab hat jetzt die Fragen und Antworten zu Corona aktualisiert. In der Präambel dazu haben wir aufgeschrieben, an welchen Leitlinien wir uns bei den Infektionsschutzmaßnahmen orientieren. Da das Virus uns auch nach den Sommerferien noch eine lange Zeit begleiten wird, muss das Wintersemester ein Hybridsemester werden: So viel digitale Lehre wie nötig, so viel Präsenz wie möglich. Und auch, wenn die Digitale Lehre aufgrund des Rieseneinsatzes von Lehrenden, Studierenden und Serviceteams sehr gut klappt, wünschen wir uns alle sehnlichst den direkten Austausch zurück. Tragen wir gemeinsam dazu bei, dass er bald wieder möglich wird.

► Wenn das Immunsystem überreagiert

Dass eine Sepsis auch nach der Genesung noch langfristige Auswirkungen auf das Gehirn und das Lernverhalten haben kann, konnte Neurobiologe Professor Martin Korte zusammen mit seinem Team in einer Studie mit Mäusen zeigen. Eine Hemmung des Proteinkomplex NLRP3 könnte diese negativen Auswirkungen verhindern. An der Studie beteiligt waren auch das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und die Universität Bonn.

► Mit Mikro-LEDs die Welt verstehen

Haben Sie schon mal ein Bakterium mit einem Smartphone vermessen? Der Forschungsschwerpunkt Metrologie hat die Vision, präzises Messen und Mikroskopieren überall und für alle verfügbar zu machen. Das EU-Forschungsprojekt SMILE, an dem auch das Institut für Halbleitertechnik beteiligt ist, entwickelt mithilfe von winzigen LEDs Mikroskope, die die Beugungsgrenze des Lichts austricksen. Die Chips mit den Mikro-LEDs und die Technologie dahinter sollen bis zur Marktreife entwickelt und dann an die Wirtschaft übergeben werden.

► Sichere Stromnetze für die Energiewende

Den steigenden Energiebedarf decken zukünftig immer mehr erneuerbare Energien. Im Leitprojekt SiNED forschen Mitglieder des Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) an einem Energienetz der Zukunft. Gemeinsam entwickeln sie ein Stromnetz, das nicht nur stabil und effizient, sondern auch digitalisiert, profitabel und (datenschutz-)rechtlich abgesichert ist.

Parkgarage für Zebrafischlarven

Wie denken eigentlich Zebrafische? Um dem Gehirn von Zebrafischen bei der Arbeit zuschauen zu können, haben Dr. Kai Mattern und Professor Andreas Dietzel vom Institut für Mikrotechnik zusammen mit Dr. Jakob von Trotha und Professor Reinhard Köster von der Abteilung Zelluläre und Molekulare Neurobiologie eine winzige Parkgarage für Zebrafischlarven entwickelt, die sie mit hochauflösender Mikroskopie kombiniert haben. Ihr Paper ist jetzt in einer Fachzeitschrift erschienen.

Einblicke in die Welt der Mikro-LEDs

Einen Einblick in die Welt der Mikro-LEDs gibt Professor Andreas Waag vom Institut für Halbleitertechnik in einem Interview mit unserer Redaktion. Darin erklärt er die Vielfalt der LED-Technologie und das Vorhaben des EU-Projekts SMILE. Diese Schlüsseltechnologie des TU-Forschungsschwerpunktes Metrologie kann dabei helfen, unsere Umwelt bis ins kleinste Detail wahrzunehmen und Dinge zu beleuchten, die sonst ungesehen bleiben.

Architekturzeichensäle unter Auflagen geöffnet

Das Hygienekonzept der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften hat der Krisenstab genehmigt, 140 der insgesamt 360 Arbeitsplätze können unter Einhaltung der Sicherheitsabstände genutzt werden. Unter Auflagen können sich Studierende der Architektur in den Zeichensälen aufhalten, um ihre Abschlussarbeiten fertigzustellen.

Das große Krabbeln

„Der Gemeine Holzbock ist sozusagen ein ‚fauler Sack‘“, sagt Dr. Dania Richter vom Institut für Geoökologie. Wir haben die Biologin und Parasitologin bei der Zecken-Suche während der Geländeübung Landschaftsepidemiologie mit Studierenden der Umweltnaturwissenschaften begleitet und mehr über das Leben der Parasiten erfahren. Und wir wissen jetzt, wie es aussieht, wenn man einer Zecke unter dem Mikroskop ins Maul schaut.

Fahrerlos einparken

Entspannt einparken und das Auto die Arbeit alleine erledigen lassen? Daran forscht das NFF im Verbundprojekt SynCoPark. „Besser Smart – Das Innovationsportal“ der Stadt Braunschweig stellt das Projekt in einem Video-Beitrag vor und zeigt im Forschungsparkhaus, was schon möglich ist. Dr. Adrian Sonka und Marcel Kascha vom Institut für Fahrzeugtechnik erläutern die technischen Hintergründe sowie die Herausforderungen, die das automatisierte Parken mit sich bringen.

Liebling der Woche

Unserem Liebling der Woche verdanken wir, dass das dritte Open Student Concert auch in Pandemie-Zeiten stattfinden kann. Das Team des Open Student Concerts hat mit Unterstützung des Sandkastens, der AGS der TU Braunschweig und vielen fleißigen Händen das Konzert im Botanischen Garten ohne Zuschauer aufgezeichnet und es gestern auf dem Youtube-Kanal der Sandkasten-Plattform veröffentlicht. Dort ist das Video jetzt anzuschauen, und wir besorgen uns für das Wochenende schon einmal Popcorn und senden ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.