Biotechnologie-Abteilung begrüßt zwei neue Gastwissenschaftler Willkommen Dr. Gertrudis Rojas aus Kuba und Gustavo Moreira aus Brasilien
International geht es im Biozentrum schon längst zu, doch nun kommt auch karibisches und südamerikanisches Flair hinzu. Im Gepäck haben es Dr. Getrudis Rojas vom kubanischen Zentrum für Molekulare Immunologie aus Havanna und Gustavo Moreira von der brasilianischen Bundesuniversität in Pelotas. Die erfahrene Biologin und der Nachwuchswissenschaftler sind zu Gast am Institut für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik (IB³).
Dr. Gertrudis Rojas untersucht Interleukin-2
Die verschiedenen Gesichter des Botenstoffes Interleukin-2 stehen im Mittelpunkt der Forschungsarbeit von Dr. Gertrudis Rojas. Sie ist Leiterin der Abteilung für Protein-Engineering am kubanischen Zentrum für Molekulare Immunologie (CIM) in Havanna und mit einem Georg-Forster-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung nun zu Gast bei Prof. Stefan Dübel in der Abteilung für Biotechnologie des IB³. Die erfahrene Biologin blickt bereits auf eine jahrzehntelange Forschungstätigkeit zu dem Botenstoff, der im Immunsystem unseres Körpers das Wachstum und die Aktivitäten wichtiger Abwehrzellen reguliert. Obwohl Interleukin-2 schon seit langem klinisch eingesetzt werde, erklärt Rojas, seien vielfältige zelluläre Effekte noch nicht verstanden und teils widersprüchliche Wirkmechanismen noch nicht erforscht.
Das renommierte Stipendium für erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermöglicht Dr. Rojas nun, zusammen mit Prof. Stefan Dübel, der in seinem Labor die Herstellung hochspezifischer Forschungssonden, sogenannter rekombinanter Antikörper, perfektioniert hat, experimentelle Arbeiten voranzutreiben. „Es gibt kaum ein anderes Labor auf der Welt, in dem dieser Forschungsansatz gemeinsam so erfolgsversprechend anzugehen wäre“, kommentiert die Biologin, „deshalb freue ich mich sehr über das Stipendium. Allerdings ist es hier wirklich sehr viel kälter als zuhause in Kuba, daran muss ich mich erst noch gewöhnen“. Prof. Dübel fügt an: „Frau Dr. Rojas ist eine weltbekannte Spezialistin auf dem Gebiet, und wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Projekt mit ihr zusammenarbeiten können.“
Gustavo Moreira ist auf der Spur neuer Biomarker von Listerien
Mit einem von fünf Stipendien des brasilianischen Nationalrates für wissenschaftliche und technologische Entwicklung forscht Gustavo Moreira künftig in der Arbeitsgruppe von Prof. Michael Hust in der Abteilung für Biotechnologie. “Ich wollte nach Braunschweig kommen, da dieses eines der weltweit renommiertesten Laboren im Bereich Phagen Display ist. Ich bin stolz darauf, jetzt ein Teil dieses Labors und der Gruppe zu sein“, erklärt der Nachwuchswissenschaftler. Sein Ziel ist es, die Diagnostik von Listerien in seinem Heimatland Brasilien zu verbessern. Dafür möchte er im Rahmen seiner Doktorarbeit neue Biomarker mit Hilfe einer am IB³ entwickelten in vitro Methode identifizieren.
Bei Listerien handelt es sich um Bakterien, die Tiere und Menschen infizieren können. Dies geschieht bei letzteren zumeist durch verunreinigte Lebensmittel, wie Fleisch und Milchprodukte und führt zur Listeriose, einer nicht zu unterschätzenden Lebensmittelinfektion, von der in Deutschland jährlich rund 350 Fälle gezählt werden. Ist Moreira erfolgreich, werden gegen diese neuen Biomarker anschließend rekombinante, maßgeschneiderte Antikörper für die Diagnostik entwickelt. “Ich freue mich, dass ausländische Wissenschaftler zu uns nach Braunschweig kommen wollen und wir unser Forschungskompetenz in zahlreichen internationalen Kooperationen einbringen können”, erklärt Prof. Michael Hust abschließend.
Kontakt
Prof. Dr. Stefan Dübel
Prof. Dr. Michael Hust
Institut für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik (IB³)
Abteilung Biotechnologie
Technische Universität Braunschweig
Spielmannstraße 7
38106 Braunschweig
Tel.: 0531/391-5732
E-Mail: biotech@tu-braunschweig.de
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