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Institut für örtliche Angelegenheiten: Aktionswoche 28. Juli 2020 - 1. August 2020 | 15:00 Uhr - 15:00 Uhr

Unter dem Alias Institut für örtliche Angelegenheiten (IfoeA) haben Studierende am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt (GTAS) an der TU Braunschweig in den letzten Monaten Braunschweig erkundet – zu Fuß und digital, haben gelesen, geschrieben, gezeichnet und diskutiert. Zu Themen wie solidarische Stadt, gemeinwohlorientiertes Handeln und – ganz grundsätzlich – zum Recht auf Stadt.

An und mit Braunschweig zu arbeiten sollte allerdings nicht bedeuten, einen neuen ‚localism‘ zu propagieren. Stattdessen haben wir uns den Wechselwirkungen von lokalen mit anderen, globalen Strukturen und Systemen gewidmet und diese erforscht. Denn, wie die ökonomische Geografin Katherine Gibson schreibt, planetarische und soziale Systeme sind derart unter Stress, dass wir alle ganz energisch unmissverständlich sorgsame Formen für ein gemeinsames Überleben entfachen müssen. Doch wie sollen, können oder müssen diese aussehen?

Gibsons Text hat in den vergangenen Monaten weiter an Dringlichkeit gewonnen: die Corona-Pandemie und die Reaktionen darauf, die weltweiten Proteste gegen Rassismus, gegen strukturelle Gewalt und die Reaktionen darauf mögen als Stichworte hier genügen.

Wie jetzt also solidarisch und mit Blick auf das Gemeinwohl agiert werden kann und muss, und was Architekturen – grundsätzlicher: Denken und Handeln in räumlichen Zusammenhängen – für und mit der Welt erreichen können, das war der Gegenstand des Seminars am Institut GTAS des Department Architektur. Für und mit – das meint explizit in Kollaboration mit den Menschen und anderen Wesen, die diese räumlichen Zusammenhänge bewohnen, sie nutzen und sich zu eigen machen. Trotz der extern auferlegten Digitalität unseres Austauschs untereinander sind in den Arbeiten, die so entwickelt wurden, keine abstrakten Modelle und Konzepte entstanden. Stattdessen handeln die Projekte und Interventionen von konkreten, situativen Angelegenheiten, die sich im Austausch mit vielen lokalen Organisationen und Initiativen formulierten. Initiativen, die in Braunschweig an Strategien und Maßnahmen für Teilhabe an Versorgung, Wissen, Kultur und politischer Debatte entwerfen und umsetzen. Die sich einsetzen für Formen des Zusammenlebens von Menschen mit Menschen, von Menschen mit Nicht-Menschen, jenseits der etablierten Wert- und Machtsetzungen.

Herausgekommen sind Aktionen, Happenings und Recherchen, die solche Themen als Braunschweiger Angelegenheiten ansprechen und öffentlich machen.

Programm:
https://cms.gtas-braunschweig.de/uploads/documents/GTAS_IfoeA_Aktionswoche_Termine.pdf

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