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Galka Scheyer – A Jewish Woman in International Art Business 26. November 2019 - 27. November 2019 | 11:00 Uhr - 18:00 Uhr

Die bedeutende aber bislang nur wenig beachtete Braunschweiger Künstlerin und Kunsthändlerin Emilie Esther Scheyer ist Thema einer internationalen Tagung, die vom 26. bis 27. November 2019 im Altstadtrathaus Braunschweig stattfinden wird.

Die Malerin, Kunsthändlerin und -sammlerin Galka Scheyer, geboren 1889 als Emilie Esther Scheyer, stammte aus einer Braunschweiger Unternehmerfamilie, der die seinerzeit größte Konservenfabrik der Stadt gehörte. Für ein jüdisches Mädchen aus gutbürgerlichem Haus ist ihre Biographie ausgesprochen überraschend. Ihr Weg führte sie bis in die USA, wo sie seit 1924 lebte und 1945 in Hollywood starb. Allgemeine Bekanntschaft erlangte sie durch die „Blaue Vier“, die sie gemeinsam mit vier anerkannten Künstlern des Weimarer Bauhauses gründete: Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger und Alexej von Jawlensky.

Mit der Gründung der Künstlergruppe wurde sie zur offiziellen Kunsthändlerin der „vier blauen Könige“, wie sie selbst „ihre“ Künstler nannte. Sie organisierte zahlreiche Ausstellungen und Lichtbildvorträge, unternahm Reisen durch Europa, die USA und Asien. Scheyer emigrierte in die USA, wo sie zunächst an wechselnden Orten lebte und sich ein breites Netzwerk an Künstlern, Architekten und vor allem Kunstsammlern aufbaute. Nur zweimal reiste sie noch nach Europa, zuletzt 1932/33. Hitlers Machtergreifung erlebte sie bei ihrem Besuch in Deutschland und kehrte Ende Mai wieder in die USA zurück. Im August 1933 erwarb sie schließlich bei Hollywood ein Grundstück, auf dem sie ihr Wohnhaus mit einer Galerie errichten ließ. Der bekannte österreichisch-amerikanische (jüdische) Architekt Richard Neutra lieferte den Entwurf dafür. Zahlreiche weitere Architekten, Schauspieler, Künstler usw. zählten zu ihrem Bekanntenkreis.

Die internationale Tagung wird von der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur, Technische Universität Braunschweig, organisiert und in Kooperation mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, dem Städtischen Museum Braunschweig und dem Kultur- und Wissenschaftsdezernat der Stadt Braunschweig durchgeführt.

Wissenschaftler aus Deutschland, Europa und den USA werden das Leben und Wirken Galka Scheyers betrachten und neue Impulse für ihr Erinnern in Braunschweig setzen. Im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion am 26. November, 18 Uhr, soll ausgehend vom Beispiel Galka Scheyer über das aktuelle Thema „Emigration und Kulturtransfer“ / „Jüdische Künstler und ihr Beitrag – damals und heute“ diskutiert werden. Hierzu konnten Dr. Felix Klein, Diplomat und Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, sowie Dr. Miriam Bistrovic, Repräsentatin des Leo Baeck Institute New York | Berlin, gewonnen werden.

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