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Antrittsvorlesung „Ein Plädoyer für die unordentliche Stadt“ 5. Juni 2019 | 17:00 Uhr - 18:30 Uhr

Raum per se, so wird diese Vorlesung – teils polemisch, dass Funktionen, die weder gruppiert noch sortiert werden wollen oder können, Kram, der nicht geordnet oder kommissioniert werden will, Dinge, die sich nicht in klare oder schon existierende Schubladen packen lassen und sich damit gegen etablierte Hegemonien und Machtverhältnisse stellen – das Alltägliche, zum Beispiel, oder das Kontingente, das Unberechenbare oder Improvisierte – wird an die Ränder gedrängt und marginalisiert. Doch diese Verdrängung von dem, was nicht zu passen scheint und dem Ausstaffieren von Raum mit adretten und doch so beliebigen Etiketten bedeutet in finaler Instanz das Glätten von Spannungsfeldern, die Neutralisierung von Andersartigkeiten und damit gar das Abschaffen von Stadt. Das Plädoyer für die unordentliche Stadt widmet sich nun diesen Polylemmas, folgt dem scheinbaren Durcheinander und den vermeintlichen Beliebigkeiten und versucht durch Verschiebung und Umschichtung andere Perspektiven auf die Produktion von Raum zu schaffen.

Tatjana Schneider studierte Architektur in Kaiserslautern. Sie war Gründungsmitglied des Architekturkollektivs Glasgow Letters on Architecture and Space und ab 2004 an der University of Sheffield, England, zuerst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, danach als Lecturer und Senior Lecturer beschäftigt. Forschungs- und Auslandsaufenthalte führten sie unter anderem an die Università Iuav di Venezia, an die Hafencity Universität in Hamburg, Nanjing University in China sowie CEPT University in Ahmedabad, Indien. Tatjana Schneider ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Bücher, Zeitschriften und Artikel zu gesellschaftspolitischen Aspekten der Produktion von Architektur und Raum. Seit September 2018 leitet sie das Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt (GTAS) und die Sammlung für Architektur und Ingenieurbau der (SAIB) der Technischen Universität Braunschweig.

Referent*in

Prof. Dr. Tatjana Schneider, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt

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