Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Tim Kacprowski, Prof. Dr. Martin Eisemann, Prof. Dr. Guillermo Payá Vayá 5. April 2023 | 17:00 Uhr - 19:00 Uhr
Antrittsvorlesung „Next Generation Data Science“
von Prof. Dr. Tim Kacprowski
Tim Kacprowski beschäftigt sich in seiner Forschung vorrangig damit, Erkenntnisse aus Molekulardaten, sogenannte omics, zu gewinnen und die biologischen Prozesse hinter Krankheiten zu verstehen. Dazu nutzt er unter anderem Methoden aus den Bereichen der künstlichen Intelligenz und der Graphentheorie. In seiner Antrittsvorlesung wird er exemplarisch zeigen wie biologische Netzwerke (die Modellierung molekularer Interaktionen als Graphen) dabei helfen können robuste und plausible Erkenntnisse zu gewinnen, die über das hinausgehen, was mit netzwerkfreier Statistik möglich ist.
Zur Person
Tim Kacprowski studierte Bioinformatik an der Universität des Saarlandes. Nachdem er sein Studium 2011 mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, arbeitete er kurze Zeit als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Informatik bevor er seine Promotion an der Universität und Universitätsmedizin Greifswald begann, in der er sich mit der Analyse von Hochdurchsatzmolekulardaten und der Suche nach Biomarkern für häufige Krankheiten befasste. Nach der Promotion 2017 folgte ein PostDoc Aufenthalt an der Syddansk Universitet in Odense, Dänemark. Von 2018 bis 2020 leitete Tim Kacprowski die Nachwuchsgruppe „Computational Systems Medicine“ am Lehrstuhl für Experimentelle Bioinformatik der Technischen Universität München. Seit Oktober 2020 ist er Professor für Data Science in Biomedicine am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der MHH. Er ist außerdem Mitglied des Braunschweig Integrated Centre for Systems Biology (BRICS).
Antrittsvorlesung „Next Generation Computer Vision“
von Prof. Dr.-Ing. Martin Eisemann
Computer Vision beschäftigt sich ursächlich damit dem Rechner das Sehen beizubringen. Moderne Anwendungen in der Computer Vision gehen jedoch weit über dieses Ziel hinaus und lassen die Grenzen zu verwandten Forschungsgebieten wie Künstlicher Intelligenz oder Computergraphik verschwimmen. In seiner Antrittsvorlesung geht Prof. Martin Eisemann insbesondere auf den menschlichen Aspekt der Computer Vision ein und wie Algorithmen nicht nur von Menschen, sondern vor allem für Menschen entwickelt werden. Dies wird durch mehrere Fallstudien aus Prof. Eisemanns Forschung dargestellt.
Zur Person
Martin Eisemann ist seit 2020 Professor für Computer Vision am Institut für Computergraphik (ICG) der Technischen Universität Braunschweig. Von 2015 bis 2020 war er Professor für Computergraphik an der TH Köln und leitete dort das Advanced Media Institute. Er war Gastforscher an diversen Universitäten und Forschungseinrichtungen, unter anderem am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, am Expertise Center for Digital Media (EDM) in Hasselt, Belgien und an der TU Delft in den Niederlanden. Er studierte Computervisualistik an der Universität Koblenz-Landau und erhielt dort 2006 sein Diplom in Informatik und seinen Doktortitel 2011 von der TU Braunschweig. Sein Forschungsspektrum reicht von klassischen Renderingtechniken und Datenstrukturen in der Computer Vision und Computergraphik, über Ray Tracing und Monte-Carlo Simulationen, (Informations-) Visualisierungen und Visual Analytics, Virtual und Augmented Reality, sowie Interaktionstechniken und -metaphern für Visual Analytics, Computer Vision und Computergraphik, sowie VR und AR.
Antrittsvorlesung „Next Generation Hardware Architectures“
von Prof. Dr.-Ing. Guillermo Payá Vayá
Das Forschungsfeld zu eingebetteten Computersystemen hat sich in den vergangenen Jahren auf eine Vielzahl von Anwendungen ausgedehnt und umfasst mittlerweile einen großen Bereich, von tragbaren Multimedia-Geräten bis hin zu verteilten Sensornetzwerken und medizintechnischen Systemen. Viele dieser Anwendungen setzen eine hohe Rechenleistung bei gleichzeitig wachsenden Anforderungen an den benötigten Bauraum und die Energieeffizienz voraus. Zusammen mit dem steigenden Bedarf an Programmierbarkeit und Flexibilität, um mit der rasanten Entwicklung und Verbesserung von Algorithmen Schritt zu halten, sorgen diese Designvorgaben für neue Herausforderungen in der Forschung zu eingebetteten Systemen. Zwecks Erfüllung der obengenannten Designvorgaben führen heutige Entwicklungstrends zunehmend in Richtung Spezialisierung und Anpassung generischer Prozessorarchitekturen an bestimmte Klassen von Zielanwendungen. Die entstehenden Prozessoren werden als applikationsspezifische Instruktionssatz-Prozessoren (ASIP) bezeichnet. Dabei umfasst die Spezialisierung normalerweise nicht nur das Hinzufügen neuer komplexer Instruktionen zum Basis-Befehlssatz, sondern auch die Implementierung komplexer Architekturmechanismen. Diese Anpassungen erfordern die Verwendung hochflexibler Compiler-Frameworks und neue Paradigmen zur parallelen Programmierung eingebetteter Systeme. Die Antrittsvorlesung gibt einen Einblick in den Forschungsbereich applikationsspezifischer Instruktionssatz-Prozessoren und deren Programmierung. Ergebnisse verschiedener Forschungsprojekte zu eingebetteten Fahrerassistenzsystemen und digitalen Hörhilfen werden dabei als Grundlage für die Diskussion der Trends herangezogen.
Zur Person
Guillermo Payá Vayá erhielt 2001 den Titel des Diplom-Ingenieurs von der School of Telecommunications Engineering, Universidad Politécnica de Valencia, Spanien. In den Jahren 2001 bis 2004 war er Mitglied der Forschungsgruppe Digital System Design, Universidad Politécnica de Valencia, in der er an dedizierten VLSI-Architekturen für Signal- und Bildverarbeitungsalgorithmen unter Verwendung von Pipelining, Retiming und parallelen Datenverarbeitungstechniken arbeitete. 2004 schloss er sich dem Fachgebiet Architekturen und Systeme am Institut für Mikroelektronische Systeme, Leibniz Universität Hannover, an und erhielt den Dr.-Ing. im Jahr 2011. Im April 2013 wurde er Juniorprofessor für applikationsspezifische Instruktionssatz-Prozessoren und Mitglied des Exzellenzclusters Hearing4all an der Leibniz Universität Hannover. Seit April 2021 ist er Professor für Technische Informatik am Institut für Theoretische Informatik der TU Braunschweig. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen spezialisierte Prozessorarchitekturen für eingebettete Signal- und Bildverarbeitungssysteme.
Die Antrittsvorlesungen werden auf Englisch gehalten.