Wissenschaftliche Kooperationen mit Russland vorerst gestoppt TU Braunschweig positioniert sich in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine
Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch Auswirkungen auf den wissenschaftlichen Betrieb. Die Technische Universität Braunschweig führt bis auf weiteres keine Forschungsprojekte mit russischen Einrichtungen fort. Die TU Braunschweig macht mit ihrer Entscheidung deutlich, dass die kriegerische Intervention Russlands grundlegende Werte verletzt und eine Neuausrichtung des Handelns auch in Forschung und Wissenschaft nötig macht.
Die TU Braunschweig zeigt Solidarität
Im Namen des gesamten Präsidiums hat die TU Braunschweig nach intensiver Prüfung beschlossen, wissenschaftliche Aktivitäten mit Russland und Belarus mit sofortiger Wirkung auszusetzen. Das betrifft bilaterale Forschungsprojekte, den Austausch zwischen Wissenschaftler*innen, laufende und geplante Projekte zwischen Instituten der TU Braunschweig und Einrichtungen in Russland sowie einen Dual-Degree-Studiengang. Der Fortgang internationaler Projekte mit russischer Beteiligung wird gemeinsam mit den Projektpartner*innen kritisch anhand vertraglicher Regelungen und völkerrechtlicher Verpflichtungen geprüft. Dieser Schritt zum Aussetzen der wissenschaftlichen Beziehungen ist ein Zeichen gegen die russische Invasion und zugleich ein Signal für die Solidarität und für die Aufrechthaltung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Ukraine. Schon in den letzten Tagen haben die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und jüngst auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) die Universitäten zur Unterbrechung ihrer Kooperationen mit russischen Partner*innen aufgefordert.
„Diese schwere Entscheidung war angesichts der letzten Ereignisse in der Ukraine nun unausweichlich. Das russische Handeln darf nicht ohne Folgen bleiben. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass Fortschritt in der Wissenschaft auf internationale Kooperationen angewiesen ist und sich russische Wissenschaftler*innen gegenwärtig in einer sehr schwierigen Lage befinden. Grundsätzlich sind wir offen für eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit“, sagt Professorin Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig. „Frieden, Sicherheit und Internationalität sind für uns grundlegende Werte. Sie sind Voraussetzung für Wissenschaft und Forschung bei der Lösung globaler Herausforderungen. Die Gefährdung der Ukraine, die Destabilisierung von Europa und der internationalen Gemeinschaft durch die militärische Aggression Russlands sind deshalb für uns nicht hinnehmbar. Der Angriffskrieg hinterlässt bereits jetzt gravierende Spuren in allen Bereichen des Lebens.“
Die TU Braunschweig unterstützt aktiv
Die TU Braunschweig entwickelt mit Hochdruck ein Unterstützungsprogramm für ukrainische Studierende und Wissenschaftler*innen sowie Mitarbeiter*innen mit ukrainischen Wurzeln. Die bestehenden Flüchtlingsprogramme werden erweitert, um ukrainische Studierende aufzunehmen, und Stipendien für Wissenschaftler*innen einzuwerben.
Die TU Braunschweig dankt allen Mitgliedern der TU Braunschweig für ihre Solidarität und für ihre Unterstützung.