Senat bestätigt vier Präsidiumsmitglieder Prof. Knut Baumann und Prof. Manfred Krafczyk neu ins Amt gewählt, Prof. Katja Koch und Prof. Peter Hecker für weitere zwei Jahre bestätigt
Der Senat der Technischen Universität Braunschweig hat am 22. Januar den Vorschlag der Präsidentin, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, über eine nebenberufliche Vizepräsidentin und drei nebenberufliche Vizepräsidenten bestätigt.
Das neu zugeschnittene Ressort für Digitalisierung und Technologietransfer übernimmt der Physiker Professor Manfred Krafczyk. Der Pharmazeut Professor Knut Baumann wird Vizepräsident für Studium und Lehre. Der Professor für Luft und Raumfahrt Peter Hecker, vertritt weiterhin den Bereich Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs. Ebenfalls ist die Erziehungswissenschaftlerin Professorin Katja Koch als Vizepräsidentin für Lehrer*innenbildung und Wissenstransfer für eine zweite Amtszeit bestätigt worden.
Mit einer Stellungnahme des Hochschulrats wird der vom Senat bestätigte Vorschlag nun, wie das Verfahren es vorsieht, dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur zur Entscheidung vorgelegt. Die zweijährige Amtszeit der vier Präsidiumsmitglieder beginnt am 01. April 2020.
Im neuen Präsidium sind alle vier Forschungsschwerpunkte der TU Braunschweig, Mobilität, Infektionen und Wirkstoffe, Stadt der Zukunft und Metrologie, vertreten. Zudem repräsentiert die Zusammensetzung des neuen Präsidiums die Disziplinen der Lebenswissenschaften, der Ingenieurwissenschaften und der Geistes- und Erziehungswissenschaften.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Präsidiumsmitgliedern, die hervorragend das Profil der TU Braunschweig abdecken. Sie sind aufgrund ihrer akademischen Leistungen, ihrer nationalen und internationalen Vernetzung, ihres Engagements in der Selbstverwaltung, ihrer Vertrautheit mit der Carolo-Wilhelmina sowie ihrer sozialen Kompetenzen bestens dazu geeignet, in den kommenden zwei Jahren die TU Braunschweig substanziell weiterzuentwickeln“, ist Präsidentin Prof. Anke Kaysser-Pyzalla überzeugt.
Vizepräsident für Digitalisierung und Technologietransfer: Prof. Manfred Krafczyk, Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen
Manfred Krafczyk ist seit Oktober 2001 als Professor für Strömungssimulation und Bauinformatik am Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen der TU Braunschweig tätig. Er leitet eine Forschungsgruppe, die sich der Entwicklung und Anwendung von numerischen Verfahren zur Simulation von Strömungen auf paralleler Hardware sowie Aspekten der Bauinformatik widmet. Die Anwendung dieser Methoden reicht von der Mikrosystemtechnik über die Bodenphysik bis zur Aerodynamik und dem Bau- und Umweltingenieurwesen.
Prof. Krafczyk wirkte in mehreren nationalen und internationalen wissenschaftlichen Ausschüssen und Kommissionen mit. Für die Gestaltung des Ressorts Digitalisierung und Technologietransfer bringt er vielfältige Erfahrungen unter anderem als langjähriges Mitglied in den unterschiedlichen IT-Gremien der Carolo-Wilhelmina mit und hat deren Transformation mitgeprägt.
„In meinem Ressort ist eine wesentliche Herausforderung das Spannungsfeld zwischen beliebiger Verfügbarkeit von Daten und Prozessen in Forschung, Lehre und Verwaltung und den Anforderungen der Informationssicherheit und des Datenschutzes unter dem Primat der Benutzerfreundlichkeit“, sagt Prof. Krafczyk. Darüber hinaus möchte ich die Synergien und Kooperationen mit bewährten und neuen Industriepartnern auch überregional qualitativ und quantitativ weiterentwickeln.“
Vizepräsident für Studium und Lehre: Prof. Knut Baumann, Institut für Medizinische und Pharmazeutische Chemie
Knut Baumann ist seit Oktober 2006 als Professor für Medizinische und Pharmazeutische Chemie am Institut für Medizinische und Pharmazeutische Chemie der TU Braunschweig tätig. Er leitet eine Arbeitsgruppe, die sich der Entwicklung von computergestützten Techniken zur Wirkstofffindung und -optimierung sowie mit der datenanalytischen Auswertung von chemischen Analyseverfahren beschäftigt.
Für das Ressort Studium und Lehre bringt Prof. Baumann zahlreiche Erfahrungen unter anderem als Dekan, Prodekan und Studiendekan der Pharmazie der Fakultät für Lebenswissenschaften sowie als Mitglied mehrerer Senatskommissionen aktiv mit. Er hat die systematische Evaluation der Lehrveranstaltungen in der Pharmazie vorangetrieben und den Studiengang für eine bessere Studierbarkeit umstrukturiert.
„Schnelle gesellschaftliche Veränderungen erfordern eine systematische Weiterentwicklung der Studieninhalte und des Studiengangportfolios unserer Universität, um Studierenden und Studieninteressierten stets attraktive, zukunftsträchtige Studienangebote für deren bestmöglichen Start ins Berufsleben bieten zu können. Es freut mich, in den nächsten zwei Jahren Lehre und Studium in diesem Sinne an der TU Braunschweig begleiten und weiterentwickeln zu können“, so Prof. Knut Baumann.
Zweite Amtszeit für den Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs: Prof. Peter Hecker, Institut für Flugführung
Peter Hecker ist seit April 2005 als Professor für Flugführung an der TU Braunschweig tätig und leitet das Institut für Flugführung. Neben der einschlägigen Lehre im Fachgebiet Flugmechanik, -regelung und -führung beschäftigt er sich mit der Forschung und Innovation im Bereich der Cockpittechnologien, des Luftverkehrsmanagements und den Querschnittsthemen wie der Sicherheit in der Luftfahrt, Mensch-Maschine-Systemen sowie Grundlagen der Navigation, Kommunikation und Überwachung im Luftverkehr.
Für seine Tätigkeit im Präsidium werden die Entwicklung der Forschungsschwerpunkte, der Aufbau strategischer Kooperationen und die Intensivierung der Verbundforschung eine zentrale Rolle spielen. Hier hat Prof. Hecker in seiner ersten Amtszeit als Vizepräsident die neuentwickelte Forschungsgovernance zur Steuerung der Forschungsschwerpunkte operationalisiert und weiterentwickelt. Mit der Einführung des Personalentwicklungskonzeptes für den wissenschaftlichen Nachwuchs und eines Pilotprojektes zur Postdoc-Förderung, hat er weitere Instrumente zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der TU Braunschweig eingeführt.
„Ich freue mich darauf, mit Mitteln aus der Exzellenzstrategie des Bundes neue Nachwuchsgruppen in vielversprechenden strategischen Forschungsfeldern zu fördern und damit den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken“, so Prof. Hecker. „Dies soll auch in enger Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen geschehen. Weiterhin wollen wir durch gezielte Unterstützungsangebote koordinierte, grundlagenorientierte Forschung stärken und damit zu einem ausgewogenen Portfolio beitragen.“
Zweite Amtszeit für die Vizepräsidentin für Lehrer*innenbildung und Wissenstransfer: Prof. Katja Koch, Institut für Erziehungswissenschaft
Katja Koch ist seit 2010 Professorin für Schulpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der TU Braunschweig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der empirischen Schul- und Bildungsforschung. In Forschung und Lehre setzt sie sich mit der Frage auseinander, wie Bildungsinstitutionen adäquat auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, wie zum Beispiel Migration, Diversität, Mehrsprachigkeit und Digitalisierung reagieren können.
Prof. Koch hat zahlreiche Forschungsprojekte eingeworben, die Themen wie etwa Migration und Digitalisierung interdisziplinär bearbeiten und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Profilierung der Lehrer*innenbildung an der TU Braunschweig leisten und sie sowohl innerhalb der Universität als auch regional vernetzen. Prof. Koch ist seit 2016 Gesamtprojektleiterin des BMBF-Projekts „TU4Teachers: Lehrer*innenbildung an der TU Braunschweig“, das im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung gefördert wird. Auf ihre Initiative geht die Gründung des Research Institute of Teacher Education zurück, mit dem eine stärkere Forschungsorientierung im Lehramt angestrebt wird.
Die begonnene Profilbildung der Lehrerbildung möchte Prof. Koch weiter schärfen. „Dies wollen wir erreichen, indem wir nach den Erfolgen in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung auch Drittmittel für grundlagenbezogene interdisziplinäre Forschungsvorhaben einwerben. Weiterhin wollen wir durch den Aufbau strategischer Partnerschaften zu Universitäten im Ausland, die Internationalisierung im Lehramt befördern. Besonders wichtig ist mir, im Lehramt Studierende auszubilden, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts an das digitale Lernen in der Schule kompetent, innovativ und mit Enthusiasmus begegnen.“
Lob und Dank an die scheidenden Präsidiumsmitglieder
Präsidentin Prof. Kaysser-Pyzalla dankte den beiden ausscheidenden Vizepräsidenten für ihre zahlreichen Verdienste. Für die Strategieentwicklung würdigte sie den langjährigen Vizepräsidenten für Hochschulentwicklung und Technologietransfer, Prof. Ulrich Reimers, der acht Jahre erfolgreich die Arbeit des Präsidiums mitgeprägt hat. In sein Ressort fiel auch die Verantwortung für das Technologiezentrum, die Universitätsbibliothek, das Gauß-IT-Zentrum und den Career Service, dessen Weiterentwicklung er stark vorangetrieben hat. Außerdem hat er sich als Aufsichtsratsvorsitzender der Innovationsgesellschaft iTUBS und des Energieforschungszentrums Niedersachsen hervorragend für die Belange der TU Braunschweig eingesetzt. Prof. Reimers wird zum 1. April 2020 in seinem Hauptamt als Leiter des Instituts für Nachrichtentechnik in den Ruhestand gehen. Zukünftig wird er als frisch gewählter Präsident die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft leiten. Für die Weiterentwicklung von Studium und Lehre dankte die Präsidentin dem Vizepräsidenten Prof. Wolfgang Durner. In seiner zweijährigen Amtszeit hat er erfolgreich englischsprachige Lehr-Anteile ausgebaut, Drittmittel für die Lehre eingeworben, die Entwicklung einer Lehr-Governance und Digitalisierung in der Lehre vorangetrieben sowie die Einführung eines Orientierungsstudiums umgesetzt. Auch das Thema Nachhaltigkeit wurde von ihm besetzt. Dazu initiierte er erfolgreich eine Veranstaltungsreihe. Als Beauftragter des Präsidiums wird er zukünftig das Thema Nachhaltigkeit weiterbegleiten und vorantreiben.