Senat bestätigt vier Mitglieder des Präsidiums Prof. Wolfgang Durner, Prof. Peter Hecker und Prof. Katja Koch sind neue Mitglieder, Prof. Ulrich Reimers wurde bestätigt
Der Senat der Technischen Universität Braunschweig hat am heutigen 14. März 2018 den Vorschlag der Präsidentin, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, über eine nebenberufliche Vizepräsidentin und drei nebenberufliche Vizepräsidenten bestätigt.
Professor Wolfgang Durner wird Vizepräsident für Studium und Lehre, Professorin Katja Koch Vizepräsidentin für Lehrer/innenbildung und Weiterbildung. Für das Ressort „Forschung und Wissenschaftlicher Nachwuchs“ wird Professor Peter Hecker künftig zuständig sein. Der Bereich „Hochschulentwicklung und Technologietransfer“ wird weiterhin von Professor Ulrich Reimers vertreten, der als Vizepräsident bestätigt wurde. Die vier Präsidiumsmitglieder üben ihr Amt vom 1. April 2018 bis zum 31. März 2020 aus.
Der Hochschulrat hatte zu der Kandidatin und den Kandidaten bereits am 27. Februar positiv Stellung genommen. Das Ergebnis wird nun im nächsten Schritt als Vorschlag dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur zur Zustimmung vorgelegt.
Prof. Dr. Wolfgang Durner wird Vizepräsident für Studium und Lehre
Professor Wolfgang Durner (Jahrgang 1958) hat seit April 2001 den Lehrstuhl für Geoökologie und Bodenkunde am Institut für Geoökologie der TU Braunschweig inne. Er leitet eine Forschungsgruppe, die sich der Entwicklung und Anwendung von Mess- und Simulationstechniken im Bereich Wasser- und Stofftransport in der ungesättigten Bodenzone zur Bewältigung von ingenieur- und umwelttechnischen Problemen widmet. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Identifikation von effektiven Prozessen und Parametern des Wasser- und Stofftransports in porösen Medien.
Professor Durner erlangte nach dem Studium der Geoökologie an der Universität Bayreuth und Environmental Sciences an der University of EastAnglia (Norwich, England) sein Diplom und seinen Doktortitel im Gebiet Geoökologie/Hydrologie an der Universität Bayreuth. Nach einem zweieinhalbjährigen Aufenthalt als Research Fellow am Institut für Terrestrische Ökologie der ETH Zürich in der Schweiz habilitierte er sich und erhielt 1999 die Venia Legendi für das Gebiet Hydrologie an der Universität Bayreuth. 2001 folgte er dem Ruf an die TU Braunschweig.
„Zu den Herausforderungen, die ich als Vizepräsident für Studium und Lehre angehen will, gehören die Balance zwischen Vorgaben und Freiheit in diesem Bereich und die Minimierung administrativer Lasten. Auch für den Umgang mit zunehmender sprachlicher, ethnischer und gesellschaftlicher Diversität auf dem Campus und der Digitalisierung in der Lehre möchte ich mich einsetzen“, erklärte Durner.
Prof. Dr.-Ing. Peter Hecker zum Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs gewählt
Professor Peter Hecker (Jahrgang 1962) ist seit April 2005 Leiter des Instituts für Flugführung. Neben der einschlägigen Lehre im Fachgebiet Flugmechanik, -regelung und -führung beschäftigt er sich mit Forschung und Innovation im Bereich der Cockpittechnologien und des Luftverkehrsmanagements sowie Querschnittsthemen wie der Sicherheit in der Luftfahrt, Mensch-Maschine-Systemen sowie Grundlagen der Navigation, Kommunikation und Überwachung im Luftverkehr.
Nach Abschluss des Studiums der Elektrotechnik an der TU Braunschweig (1989) war er zunächst am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Im Jahr 2000 übernahm er Aufbau und Leitung einer neu gegründeten Abteilung für Pilotenassistenzsysteme im Institut für Flugführung des DLR. 2002 schloss Hecker seine berufsbegleitende Promotion an der TU Braunschweig auf dem Gebiet der bildgestützten Navigation ab.
„Als Vizepräsident wird die Weiterentwicklung und Steuerung der Forschungsschwerpunkte der TU Braunschweig zu meinen Aufgaben gehören. Auch die Verbesserung der Forschungsförderung, insbesondere die Unterstützung der Forschungsanträge und der Vernetzung nach innen und außen sind mir wichtig“, so Hecker. „Für den wissenschaftlichen Nachwuchs will ich mich besonders einsetzen, unter anderem durch verlässliche und transparente Karriereperspektiven und die Förderung selbstständiger Forschung.“
Prof. Dr. Katja Koch wird Vizepräsidentin für Lehrer/innenbildung und Weiterbildung
Professorin Katja Koch (Jahrgang 1970) ist seit 2010 Professorin für Schulpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der TU Braunschweig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der empirischen Schul- und Bildungsforschung. In Forschung und Lehre setzt sie sich mit der Frage auseinander, wie Bildungsinstitutionen adäquat auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie z.B. Migration, Heterogenität, Mehrsprachigkeit und Digitalisierung reagieren können.
Sie studierte an der Philipps-Universität Marburg Geschichte und Germanistik für Lehramt an Gymnasien und promovierte nach dem Staatsexamen als Stipendiatin der Hessischen Graduiertenförderung zum Thema „Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe l. aus Lehrerinnen- und Lehrersicht“. Im Anschluss hieran war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Familiale Bildungsstrategien als Mehrgenerationenprojekt“. 2001 wechselte sie auf eine Assistentenstelle an die Georg-August-Universität Göttingen und habilitierte dort an der Sozialwissenschaften Fakultät zum Thema „Zweitspracherwerb von Grundschulkindern nichtdeutscher Herkunftssprache“ und erhielt die Venia Legendi für Erziehungswissenschaften. 2008 übernahm sie die Verwaltung der Professur für Schulpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der TU Braunschweig.
Professorin Koch ist die erste Vizepräsidentin für Lehrer/innenbildung. Zu den Herausforderungen gehört in ihrem Ressort unter anderem die Profilierung des Lehramtsstudiums an der Carolo-Wilhelmina als Technischer Universität. „Auch dem Thema Weiterbildung möchte ich mich intensiv widmen und sie noch stärker vernetzen“, sagte Koch.
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Reimers als Vizepräsident für Hochschulentwicklung und Technologietransfer bestätigt
Professor Ulrich Reimers (Jahrgang 1952) ist Geschäftsführender Leiter des Instituts für Nachrichtentechnik (IfN) und leitet dort die Abteilung für Elektronische Medien: Systemtheorie und Technik. Aktuelle Schwerpunkte der Abteilung sind die Verbindung von (drahtlosen) Broadcast- und Broadband-Netzen sowie die Forschung an Systemen für die schnelle Datenübertragung. Bekannt sind die früheren Beiträge des IfN zu klassischen Broadcast-Systemen im Kontext des DVB-Konsortiums (DVB: Digital Video Broadcasting). Reimers gilt als „Vater des digitalen Fernsehens“.
Professor Reimers ist Absolvent der TU Braunschweig und promovierte hier auch 1982 am Institut für Nachrichtentechnik. Anschließend wechselte er in den Geschäftsbereich Fernsehanlagen der Robert Bosch GmbH. Von 1989 bis März 1993 war er Technischer Direktor des NDR. Zum 1. April 1993 wurde er an das IfN der TU Braunschweig berufen.
Bereits seit dem 1. Oktober 2012 ist er als nebenberuflicher Vizepräsident für „Strategische Entwicklung und Technologietransfer“ tätig. „In der kommenden Wahlperiode werde ich mich der Weiterführung des Strategieprozesses der TU Braunschweig widmen. Im Bereich IT sind erhebliche Herausforderungen z. B. als Folge neuer EU-Regulierung zu meistern. Außerdem steht der Technologietransfer, insbesondere an den Schnittstellen zur Stadt Braunschweig, der Ostfalia Hochschule, den Unternehmen und ihren Verbänden sowie der Gründerszene auf der Agenda,“ erläuterte Reimers.
Leistung, Erfahrung, Engagement
„Die neue Vizepräsidentin und die Vizepräsidenten zeichnen sich durch akademische Leistungen, nationale und internationale Vernetzung und hohes Engagement in der Selbstverwaltung aus“, sagte die Präsidentin der TU Braunschweig, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla. „Ich bin der Überzeugung, dass sie auch aufgrund ihrer Erfahrungen an der Universität sowie ihrer sozialen Kompetenzen bestens dazu geeignet sind, in den kommenden zwei Jahren die TU Braunschweig substantiell weiterzuentwickeln. Im Präsidium werden erfreulicherweise die Naturwissenschaften, die Ingenieurwissenschaften und die Geistes- und Erziehungswissenschaften repräsentiert sein.“
Viel erreicht: Dank an die scheidenden Vizepräsidentinnen und den Vizepräsidenten
Sie dankte den ausscheidenden Vizepräsidentinnen und dem Vizepräsident für ihr Engagement und ihre Verdienste um die Zukunftsfähigkeit der Universität. Für die Etablierung des DFG-Netzwerks und seine Verdienste um die Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses dankte die Präsidentin dem ausscheidenden Vizepräsidenten Prof. Dieter Jahn. Auch der Erfolg des Internationalisierungs-Audits und der Internationalisierungsprozess gehen auf Jahn und die ihm zugeordneten Stabsstellen und Einrichtungen zurück. Professorin Simone Kauffeld hat sich um die Hochschullehre, insbesondere im Rahmen des BMBF-Projekts teach4TU, verdient gemacht. Mit etlichen innovativen Programmen und erfolgreichen Formaten hat sie die Lehre vorangetrieben und für deren wissenschaftsbasierte Evaluierung gesorgt. Außerdem hat sie sich für Kooperationen an der Schnittstelle zwischen Schule und Universität stark gemacht. Professorin Susanne Robra-Bissantz war als Vizepräsidentin für Studium und Kooperation insbesondere für die Qualitätsentwicklung und für die Anliegen der Studierenden zuständig. Zu ihren Projekten gehört die Plattform „Sandkasten“, in deren Rahmen Studierende Vorschläge zur Verbesserung des Campuslebens einbringen und umsetzen können. Besonders hat sie sich für den Bau von Studierendenhäusern und Lernplätzen eingesetzt und die Vernetzung aller Studienberatenden Einrichtungen im Beraternetzwerk „BEN“ gefördert. Die Drei werden sich nun wieder den Aufgaben in Forschung und Lehre widmen.