20. Februar 2025 | Presseinformationen:

Potsdams Mitte weiterdenken Studierende der TU Braunschweig entwerfen Stadtquartier an der Havel

Architekturstudierende der Technischen Universität Braunschweig haben Visionen und städtebauliche Strategien für ein zukünftig lebendiges Quartier als Teil der Potsdamer Innenstadt entwickelt. Dabei hatten sie sowohl die Wohnungs- als auch die Energie- und Klimakrise im Blick. Denn: Steigende Mieten in Großstädten, höhere Energie- und Lebenshaltungskosten, lange Hitzeperioden und Überschwemmungen haben konkrete Auswirkungen auf Städte und ihre Bewohner*innen. Die Entwürfe der Studierenden werden ab 24. Februar 2025 in einer Ausstellung im Soziokreativen (R)Zentrum in Potsdam gezeigt.

Das beplante Gebiet bildet den Abschluss der Potsdamer Innenstadt nach Osten. Es liegt zwischen Humboldtbrücke, Havel und altem Stadtkanal und birgt ein großes Potenzial zur Transformation. Bildquelle: GeoBasis-DE/LGB, Maxar, Microsoft

Im vergangenen Wintersemester beschäftigten sich die Studierenden unter der Leitung von Professorin Vanessa Miriam Carlow vom ISU Institute for Sustainable Urbanism der TU Braunschweig mit einem Gebiet zwischen altem Stadtkanal, Havel und Humboldtbrücke in Potsdam. „Hier befindet sich ein städtebaulicher Schatz, der noch nicht vollends gehoben ist“, sagt Professorin Carlow. Der Ort bildet einen Abschluss der Potsdamer Innenstadt in Richtung Osten. Das betrachtete Gebiet – in der Vergangenheit als Lagerplatz und Straßenbahndepot genutzt – wird heute von der Hauptfeuerwache Potsdam und einer großen Bandbreite an Nutzungen geprägt. „Teilweise ineffizient genutzte Flächen und die Lage an der Havel bergen ein großes Potenzial für die Transformation des Quartiers“, so Carlow.

In ihren Arbeiten entwarfen die Studierenden Perspektiven für eine nachhaltige Weiterentwicklung und funktionale Verdichtung des Viertels. Insbesondere loteten sie dabei aus, wie Formen zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens an diesem Ort entstehen können. Aber auch Themen wie Klimaschutz und -anpassung, eine sozial ausgewogene Mischung oder nachhaltige Mobilität griffen sie auf, die gemeinsam mit Einrichtungen der Nahversorgung und neuen Freiräumen eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität ermöglichen sollen. Ein weiteres Ziel der Arbeiten bestand darin, zu zeigen, wie sich das neue Quartier mit den umliegenden Nachbarschaften vernetzen kann. Unterstützt wurden die Studierenden durch das ISU-Team sowie bei der Planung der Freiräume vom Institut für Landschaftsarchitektur der TU Braunschweig unter der Leitung von Professorin Gabriele G. Kiefer.

Eine Vielfalt kleinteiliger Gebäude entlang dreier Grünachsen durch das Quartier, schlägt der Entwurf „Nachbarschaften an der Havel“ vor (Mattis Carstens, Peer Otto Friedrich, Clemes Fruth, Anni Lee Sames). Bildnachweis: ISU/TU Braunschweig

Begegnungsorte, Grünachsen und Nachbarschaften

Insgesamt entstanden 19 Entwürfe, von denen acht durch ihre hohe Qualität und ihren Ideenreichtum besonders hervorstechen. Dazu zählen unter anderem:

Der Entwurf „Nachbarschaften an der Havel“ (Mattis Carstens, Peer Otto Friedrich, Clemens Fruth, Anni Lee Sames) schlägt beispielsweise vor, bestehende Grünraume entlang dreier Grünachsen durch das Quartier zur Havel auszudehnen. Die Arbeit „Am Havelbogen: Ein Quartier für Alle“ (Klaudia Duraj, Zehra Özgen, Leonie Steinert) schafft Räume der Begegnung und kollektiven Aneignung mit innovativen Wohnformen und Einrichtungen für kreative, kulturelle und gemeinschaftliche Nutzungen. Der Entwurf „Natürlich Gemeinsam“ (Anastasia Claus, Pia Popken, Yazan Saad, Claire Wagner) wiederum setzt sich zum Ziel, alle vorhandenen Bäume im Gebiet zu erhalten und diese im Alltag erlebbar zu machen.

Ausstellung im Soziokreativen (R)Zentrum Potsdam

Vom 24. Februar bis 11. März 2025 werden alle 19 Entwürfe, mit einem Fokus auf den genannten acht Beiträgen, im Soziokreativen (R)Zentrum in Potsdam, Dortustraße 46, ausgestellt. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des (R)Zentrum geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Die Eröffnung findet am 24. Februar ab 18:00 Uhr im Beisein der Studierenden und des Teams des ISU Institute for Sustainable Urbanism statt.