Nachhaltige Mobilität gestalten Studierende entwickeln Konzepte für die Automobilproduktion der Zukunft
Premiere am Gemeinsamen Campus Wolfsburg: Vom 8. bis 12. September findet die erste Summer School zur „Automotive Circular Economy“ statt. Die Technische Universität Braunschweig, die Open Hybrid LabFactory, die Ostfalia Hochschule und das Fraunhofer CCEM bringen Studierende verschiedener Disziplinen zusammen, um Ideen für eine nachhaltige Automobilproduktion zu erarbeiten.
Die Automobilindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der auch am Standort Wolfsburg sichtbar wird: Fahrzeuge sollen künftig so entwickelt und produziert werden, dass eingesetzte Materialien möglichst lange im Kreislauf bleiben. Dafür braucht es neue Wertstoffkonzepte sowie Fertigungs- und Demontageprozesse, die Wiederverwendung und Recycling von Beginn an mitdenken.
Zentrale Fragen
Wie lassen sich Fahrzeugkomponenten so gestalten, dass sie leichter repariert und recycelt werden können? Welche robotergestützten Verfahren ermöglichen es, Fahrzeugteile am Ende ihrer Nutzungszeit effizient zu zerlegen und zurückzuführen? Welche Materialien eignen sich besonders für das Recycling und einen reduzierten Ressourcenverbrauch? Welche ökonomischen Effekte entstehen entlang der Wertstoffkette vom Rohstoff bis zum Recycling? – Mit diesen Fragen beschäftigen sich Studierende in interdisziplinären Teams, unterstützt von Expert*innen aus Wissenschaft und Industrie.
Getragen wird die Summer School von der TU Braunschweig, dem OHLF e. V., der Ostfalia Hochschule, dem Fraunhofer-Zentrum Circular Economy für Mobilität CCEM sowie von Volkswagen, der Stadt Wolfsburg und weiteren Partnern. Sie gestalten gemeinsam Workshop-Formate und Experimente im industriellen Maßstab und vermitteln so den direkten Praxisbezug. Ergänzt wird das Programm durch Gastvorträge und Exkursionen zu regionalen Unternehmen. Die Studierenden erhalten so Einblicke in industrielle Strategien und Themen wie Produktion, Verwertung und aktuelle Entwicklungen in der Batterieherstellung.
Bedeutung für Wolfsburg und die Region
Die Entwicklung des Gemeinsamen Campus Wolfsburg ist ein wichtiges strategisches Ziel der Stadt Wolfsburg im Rahmen ihres „Zukunftskonzepts Wissenschaft“. Vorgesehen ist darin die langfristige Ansiedlung von Wissenschaftsinstitutionen zur Stärkung der Stadt und Region.
Darum freut sich auch Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg, über die Durchführung der ersten Summer School: „Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht, um Wolfsburg als Forschungs- und Ausbildungsstandort zum Thema Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Mit unserem Engagement in diesem Gemeinschaftsprojekt unterstützen wir die Transformation der Automobilbranche und setzen richtungsweisende Impulse für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Wolfsburg.“
Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig: „Mit dem Aufbau und der dauerhaften Etablierung des Campus setzen wir als Universität deutliche Zeichen – zum einen für unseren Forschungsschwerpunkt Mobilität und zum anderen für die zukunftsweisende Zusammenarbeit unserer Hochschule mit der regionalen Wirtschaft.“
Prof. Dr. Ina Schiering, Vizepräsidentin für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer der Ostfalia Hochschule, betont die Bedeutung des Gemeinsamen Campus Wolfsburg: „Wir freuen uns, unsere Kompetenzen zu den für uns strategisch wichtigen Themen Mobilität und Kreislaufwirtschaft in dieser Partnerschaft einbringen zu können. Eine noch intensivere interdisziplinäre Zusammenarbeit stärkt den Standort Wolfsburg, an dem wir als Ostfalia mit rund 2.400 Studierenden an drei Fakultäten vor Ort vertreten sind.“
Ecoversity als Rahmen
Die Veranstaltung wirkt gleichzeitig exemplarisch für die Ecoversity-Strategie der TU Braunschweig. Mit diesem Zukunftsprogramm setzt die Universität auf vernetztes, interdisziplinäres Arbeiten über Fakultäts- und Institutionsgrenzen hinweg, um nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln. Die Ecoversity ist dabei eingebettet in ein Ökosystem, das mit Partnern aus Industrie, Forschung, Politik und Gesellschaft optimale Bedingungen für gesellschaftsrelevante Forschung und Transfer bietet.
Prof. Dr.-Ing. Peter Hecker, Vizepräsident für Forschung, TU Braunschweig: „Wir können die Herausforderungen der automobilen Kreislaufwirtschaft nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit lösen. Am Gemeinsamen Campus Wolfsburg setzen wir unsere Ecoversity-Strategie in die Praxis um und befähigen die nächste Generation, nachhaltige Innovationen voranzutreiben.“
Über den Gemeinsamen Campus Wolfsburg
Ins Leben gerufen wurde der Gemeinsame Campus Wolfsburg von der Technischen Universität Braunschweig zusammen mit der Open Hybrid LabFactory, der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der Fraunhofer-Gesellschaft als wissenschaftliche Partner sowie von Volkswagen und der Stadt Wolfsburg mit Unterstützung des Landes Niedersachsen. Der Campus soll regional und international zum Vorzeigestandort in der automobilen Kreislaufwirtschaft werden – mit starker Forschungskompetenz sowie Studien-, Weiterbildungs- und Transferangeboten.