Mendels Erben: Genforscher treffen sich in Braunschweig 23. - 25. September: Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Genetik
Rund 200 Genetiker aus aller Welt – renommierte Experten, Nachwuchswissenschaftler und Studierende – treffen sich in Braunschweig. Vom 23. bis 25. September geht es bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Genetik (GfG) um die neuesten Forschungsergebnisse rund um Vererbung, DNA und Evolution. Die Konferenz wird gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und der Technischen Universität (TU) Braunschweig organisiert und findet auf dem Campus der TU statt.
Seit den Anfängen der Genetik, die auf den Mönch Gregor Mendel zurückgehen, hat sich die Fachrichtung stark gewandelt. Den „Vater der Genetik“ interessierte im 19. Jahrhundert in erster Linie, wie Merkmale, beispielsweise die Blütenfarbe der Erbsenpflanze, von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Seither hat sich diese klassische Vererbungslehre stark weiterentwickelt, so dass die Genetik heutzutage viele andere biologische Fachrichtungen beeinflusst.
Wie wirken sich die Erbinformationen auf die Gesundheit aus? Welche Rolle spielen sie bei der Entwicklung eines Organismus und seines Nervensystems? Wie beeinflussen Gene die Empfindlichkeit des Wirts gegenüber einer Infektion? Themen wie diese stehen ebenso auf der Agenda der 44. Jahrestagung der GfG wie der Einfluss der Gene auf das Altern. „Die zweieinhalb Tage der Tagung versprechen ein abwechslungsreiches Programm“, sagt Prof. Klaus Schughart, einer der Organisatoren der Tagung. Schughart leitet die Abteilung Infektionsgenetik am HZI, die die Rolle der Genetik bei Infektionskrankheiten untersucht. „Die Beiträge der eingeladenen internationalen Redner und unserer Teilnehmer reflektieren die Vielfalt, die heute in der Genetik vorherrscht“, ergänzt Prof. Reinhard Köster, ebenfalls Organisator und Leiter der Abteilung Zellphysiologie an der TU Braunschweig.
Neben den über 40 Vorträgen bieten Poster-Sessions insbesondere jüngeren Wissenschaftlern die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen und zu diskutieren. Im Rahmen der Veranstaltung verleiht die GfG außerdem traditionell den Elisabeth-Gateff-Preis für die beste Promotion. In diesem Jahr wird Dr. Toby Gutschner aus Heidelberg mit dieser Auszeichnung geehrt. Darüber hinaus wird Prof. Dr. Heinz Saedler mit der Max-Delbrück Lecture für sein Lebenswerk in der Erforschung der Pflanzengenetik ausgezeichnet.
Am Dienstag, 24. September, um 19:30 Uhr wird zudem Prof. Hannelore Ehrenreich einen öffentlichen Vortrag im Haus der Wissenschaft halten. „Genetik mentaler Erkrankungen – Anstoß zum Umdenken“ lautet der Vortragstitel der Göttinger Neurowissenschaftlerin.
Nähere Informationen unter: www.genetics-conference.de
Die Deutsche Gesellschaft für Genetik (GfG):
Die GfG ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie aus der Industrie. Ihr gemeinsames Ziel ist es, wissenschaftliche Bestrebungen auf den verschiedenen Gebieten der Genetik zu fördern, beispielsweise durch wissenschaftliche Treffen wie nun in Braunschweig.
www.gfgenetik.de
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern.
www.helmholtz-hzi.de
Die Technische Universität Braunschweig:
An der Technischen Universität Braunschweig (gegründet 1745, 16.300 Studierende) sind Ingenieur- und Naturwissenschaften als Kerndisziplinen eng vernetzt mit den Wirtschafts- und Sozial-, Geistes- und Erziehungswissenschaften. Die TU Braunschweig ist Partner in der Allianz der Niedersächsischen Technischen Universität (NTH) und der TU9 German Institutes of Technology.
www.tu-braunschweig.de