Mehrstufiger Beteiligungsprozess soll Planungen für innovatives Stadtquartier begleiten und vorbereiten TU Braunschweig und Stadt Braunschweig unterzeichnen Kooperationsvereinbarung zum CoLiving Campus
Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Braunschweig und der Technischen Universität Braunschweig
Mit der „CO_NFERENZ“ vom 15. bis 30. Juni beginnt jetzt der umfangreiche Beteiligungsprozess der Öffentlichkeit für das Projekt CoLiving Campus. Am Campus Nord soll in den kommenden Jahren ein Wissenschaftsquartier mit Modellcharakter entstehen, das Wissenschaft und Stadtgesellschaft im urbanen Raum zusammenbringt und zur aktiven Mitgestaltung einlädt. Bildung und Forschung, Wohnen und Arbeiten, Natur, Kultur und Versorgung sollen in einem gemischten urbanen Quartier in der Nordstadt vereint werden. Innovative Ideen aus der Wissenschaft für das Leben, Arbeiten und Wohnen der Zukunft werden unter „Reallaborbedingungen“ erprobt.
Projektpartner sind die Technische Universität Braunschweig und die Stadt Braunschweig. Sie versprechen sich einen Innovationsschub für Braunschweig als Stadt der Wissenschaft und für die Forschungsregion Niedersachsen. Das Land Niedersachsen unterstützt das Vorhaben.
Der Beteiligungsprozess, der die Planungen begleiten und ergänzen soll, vollzieht sich in mehreren Stufen bis ins Jahr 2024. In einem ersten Schritt werden sich bei der „CO_NFERENZ“ Bürger*innen, TU-Angehörige, Initiativen, Vereine und lokale Organisationen über das kooperative Projekt informieren und darüber ins Gespräch kommen können. TU und Stadt haben dazu bereits für das Format geworben und eine Vielzahl an Anmeldungen von Interessierten, die vom 15. bis 30. Juni dabei sein werden. Einige Termine sind bereits ausgebucht. Die Beteiligung wird in der ehemals als Panzerhalle genutzten Campusgarage auf dem Campus Nord der TU Braunschweig am Bienroder Weg stattfinden. Auf diesem Areal sowie auf dem benachbarten Sportgelände der Stadt östlich der Beethovenstraße soll der CoLiving Campus entstehen.
Wissenschaft transparenter, zugänglicher und sichtbarer machen
TU-Präsidentin Prof. Angela Ittel und Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum haben anlässlich der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung als Grundlagen der gemeinsamen Planungen und Beteiligungsaktionen für das CoLiving Campus-Projekt und den Beteiligungsprozess geworben.
„Der CoLiving Campus ist eine große Chance für die Universität, Stadt und Gesellschaft näher zusammenzuwachsen“, sagte Prof. Ittel. „Wir wollen Wissenschaft transparenter, zugänglicher und sichtbarer machen. Deshalb freuen wir uns, gemeinsam mit der Stadt am CoLiving Campus einen besonderen Ort schaffen, an dem die Wissenschaft und die Gesellschaft zusammenkommen.“
Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig: „Mit dem Modellprojekt wollen wir nicht nur das Wissenschaftsquartier selbst, sondern auch den Weg dahin von Beginn an kooperativ gestalten, also noch bevor es konkrete Planungen und Projekte gibt. Gemeinsam mit der TU bieten wir neue, experimentelle Beteiligungs- und Planungsformate an und laden zum Mitdenken und Mitmachen ein. Das Konzept eines experimentellen Wissenschaftsquartiers bietet ein Meer von Möglichkeiten, das Miteinander unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsbereiche innovativ zu gestalten und dabeizusein, wenn Zukunftsideen quasi im Labor unter freiem Himmel ausprobiert werden.“
Fachimpulse und Ideenwoche
Am 15. Juni, dem Auftakt, stellt die Projektgruppe der Stadt und der TU das Projekt CoLiving Campus sowie den geplanten Beteiligungs- und Planungsprozess vor. Mit Fachimpulsen kommt am 16. Juni Inspiration aus ganz Deutschland nach Braunschweig: Expert*innen aus Forschung und Praxis teilen ihr Wissen und ihre Projekterfahrungen zu den Themen CO, LIVING, CAMPUS, NATUR im Rahmen von Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion.
Die Ideenwoche bietet dann vom 19. bis zum 23. Juni Austauschmöglichkeiten und lädt zum Mitdenken im Rahmen einer offenen Mitmach-Werkstatt ein. Außerdem werden für interessierte Besucher*innen Führungen über das Gelände angeboten. Ziel der Touren ist es, interessante Orte auf dem Areal zu zeigen und aktuelle Nutzungen sichtbarer zu machen.
Der Abschluss der CO_NFERENZ am 30. Juni ist zugleich der Ausblick auf den weiteren Beteiligungs- und Planungsprozess: Die Anregungen aus den Fachimpulsen und der Ideenwoche werden zusammengefasst, diskutiert und fließen in die nächsten Projektschritte ein. Die CO_NFERENZ selbst wird mit einer Präsentation der Ergebnisse, einer Diskussion und einem Kommentar der TU-Präsidentin und des Oberbürgermeisters abgeschlossen.
Co_Wettbewerb als experimentelles Planungsformat
Im Oktober 2023 folgt mit dem CO_WORKSHOP der zweite große Baustein der Beteiligung; ein Format der detaillierten Auseinandersetzung mit dem Projekt. In dem einwöchigen Workshopformat treten Fachexpert*innen, Bürger*innen und universitäre Akteure in den Austausch und erarbeiten Empfehlungen für die Entwicklung des Quartiers.
Der CO_WETTBEWERB im März 2024 ist ein experimentelles Planungsformat an der Schnittstelle zwischen Beteiligung und städtebaulichem Wettbewerb. Im CO_WETTBEWERB arbeiten eingeladene Büros mit Expertise im Bereich Städtebau und kooperativer Quartiersentwicklung mit Studierenden der TU Braunschweig vor Ort in einem mehrtägigen Werkstattverfahren. Die Erarbeitung der Entwürfe wird durch öffentliche Diskussionsformate begleitet. Der Arbeitsprozess und die Zwischenergebnisse werden dadurch transparent und für die Öffentlichkeit frühzeitig zugänglich. Nach einer nichtöffentlichen Jurysitzung liegen im Ergebnis ein oder mehrere Wettbewerbsentwürfe vor, die für eine Weiterbearbeitung ausgewählt und empfohlen werden.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse der CO_NFERENZ, des CO_WORKSHOPS und des CO_WETTBEWERBS wird in einer Dokumentation veröffentlicht und dient als Grundlage für den städtebaulichen Rahmenplan. Abschließend werden über den Rahmenplan die politischen Gremien der Stadt entscheiden.
Wissenschaftsquartier am Campus Nord
Am Campus Nord soll mit dem CoLiving Campus ein Wissenschaftsquartier entstehen, das Wissenschaft und Stadtgesellschaft im urbanen Raum zusammenbringt und zur aktiven Mitgestaltung einlädt. Ziel dieses im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) festgeschriebenen Rahmenprojekts ist es, Bildung und Forschung, Wohnen und Arbeiten, Natur, Kultur und Versorgung in einem gemischten urbanen Quartier in der Nordstadt zu vereinen. Dazu sollen in Kooperation der Stadt Braunschweig mit der Technischen Universität Braunschweig der TU-Standort Campus Nord am Bienroder Weg und das benachbarte Sportgelände der Stadt östlich der Beethovenstraße zu einem Modellquartier entwickelt werden.