11. April 2025 | Presseinformationen:

Klima.Zukunftslabor erforscht Auswirkungen von Mikroklima auf Gesundheit TU Braunschweig an neuem Forschungsverbund beteiligt

Städtische Räume reagieren hochsensibel auf die Folgen des Klimawandels wie ausgedehnte Hitzeperioden, starke Unwetter oder Hochwasser. Welche konkreten Zusammenhänge bestehen zwischen dem städtischen Mikroklima und der Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen? Welche Auswirkungen haben städtische Klimaanpassungsmaßnahmen? Mit diesen Fragen wird sich das neue Klima.Zukunftslabor UMEX-HOPE am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen (ZKfN) beschäftigen, an dem die Technische Universität Braunschweig mit dem Institut für Geoökologie beteiligt ist. Das Forschungsprojekt wird mit rund fünf Millionen Euro aus dem gemeinsamen Förderprogramm zukunft.niedersachsen des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung gefördert.

Das neue Klima.Zukunftslabor untersucht die Auswirkungen des städtischen Mikroklimas auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen. Bildnachweis: Stephan Weber/TU Bruanschweig

Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: „Die Folgen des Klimawandels sind für uns alle schon jetzt spürbar: Hitzewellen, vermehrt Starkregen, Hochwasser, schadstoffbelastete Luftmassen – sie stellen insbesondere in dicht bebauten Gebieten ein gesundheitliches Risiko dar. Das Projekt UMEX-HOPE schließt eine wichtige Forschungslücke: Die ganzheitliche Betrachtung ermöglicht eine präzise Identifikation von Risikozonen und liefert wertvolle Erkenntnisse für die Planung und Verbesserung von Ballungsräumen in Niedersachsen und darüber hinaus.“

Die Geschäftsführerin des Zentrums Klimaforschung Niedersachsen, Katharina Zickwolf, zur Förderentscheidung: „Ich heiße UMEX-HOPE herzlich willkommen am ZKfN und freue mich auf die Zusammenarbeit. Die Verknüpfung von Mikroklima und Gesundheit ist ein besonders vielversprechendes und spannendes Forschungsfeld und bietet zahlreiche Schnittstellen zu unseren bestehenden Klima.Zukunftslaboren.“

Das fachdisziplin- und standortübergreifende Konsortium hinter UMEX-HOPE vereint Wissenschaftler*innen der Leibniz Universität Hannover, der Technischen Universität Braunschweig, der Technischen Universität Berlin, der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der Universitätsmedizin Göttingen mit einem breiten Netzwerk an kommunalen Praxispartner*innen.

Hitze- und Luftbelastungen

Die Arbeitsgruppe Klimatologie und Umweltmeteorologie am Institut für Geoökologie der TU Braunschweig ist mit zwei Teilprojekten im neuen Klima.Zukunftslabor UMEX-HOPE vertreten. Die Wissenschaftler*innen werden mit experimentellen Untersuchungsansätzen und datengetriebener Modellierung städtische Bereiche mit niedrigem und hohem Risiko für Hitze- und Luftbelastungen identifizieren und Anpassungsmaßnahmen untersuchen. Da sich Menschen typischerweise mehr als 80 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen aufhalten, wird das Forschungsprojekt ebenfalls die klimatische und lufthygienische Situation in Forschungswohnungen betrachten. Die Untersuchungsstandorte liegen schwerpunktmäßig in den Stadtgebieten Hannover und Braunschweig sowie in kleineren Städten und Gemeinden im Umland beider Städte.

„Ich freue mich sehr über die Förderung von UMEX-HOPE. Das Forschungsprojekt eröffnet die Möglichkeit, wichtige Erkenntnisse über die Vielfalt städtischer Mikroklimate zu erlangen, Belastungsbereiche zu identifizieren und geeignete Anpassungsmaßnahmen zu untersuchen“, sagt Professor Stephan Weber, Leiter der Arbeitsgruppe Klimatologie und Umweltmeteorologie. „Ich erwartete spannende Ergebnisse, die sicherlich Anknüpfungspunkte für weitere Forschung im Handlungsfeld der städtischen Anpassung an den Klimawandel liefern werden.“

Fünf Klima.Zukunftslabore

UMEX-HOPE wird das fünfte Klima.Zukunftslabor am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen und ist im Forschungsschwerpunkt „Mikroklima in Ballungsräumen“ angesiedelt. Die schon
bestehenden Klima.Zukunftslabore DIVERSA, FoResLab, Open Cultures und Urban Climate Future Lab forschen in den Schwerpunkten „Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Wald“ und „Klimagerechte Stadtentwicklung und Raumplanung“. Der Förderzeitraum der Klima.Zukunftslabore beläuft sich auf sechs Jahre. Übergreifend koordiniert werden die Klima.Zukunftslabore durch die Geschäftsstelle des Zentrums Klimaforschung Niedersachsen, die an der TU Braunschweig sitzt.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Zentrums Klimaforschung Niedersachsen und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung.