Für eine weltoffene Universität Senat, Präsidium und AStA der TU Braunschweig erinnern an einen nach wie vor aktuellen Beschluss
„Wer Fremden feindlich begegnet, ist nicht würdig, Mitglied unserer Hochschule zu sein.“ Diesen Beschluss hat der Senat der TU Braunschweig 1993 vor dem Hintergrund fremdenfeindlicher Anschläge und Attacken in ganz Deutschland gefasst. Eine Tafel im Forumsgebäude brachte seither den Beschluss allen Besuchern ins Gedächtnis. Im Zuge der Sanierung des Gebäudes wurde die Tafel entfernt.
Um aktuell ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für Weltoffenheit zu setzen, hat der Senat heute, am 13.11.2019, die Tafel in einem Festakt gemeinsam mit den Mitgliedern des AStA und der Gauss Freunde, wieder angebracht. „Als weltoffene Universität stehen wir für Pluralität, Diversität und Integration“, betonte Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der TU Braunschweig. „Wir wollen integrieren statt auszugrenzen, helfen und unterstützen statt zu attackieren und öffnen statt uns zu verschließen.“ Fremdenfeindlichkeit gebe es auch heute an vielen Orten. „Die TU Braunschweig will ein Zeichen setzen gegen nationalistische, populistische und fremdenfeindliche Umtriebe, zeigen, dies keine Mehrheitsmeinung ist und klare Grenzen setzen.
Internationals und AStA: gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung
Zwei Studierende der Gauss Freunde sprachen für die Internationals. Mustafa Karahi, Masterstudent des Maschinenbaus aus dem Libanon, betonte: „Wir wollen eine internationale Hochschule, an der alle Menschen zusammen friedlich studieren, forschen und leben.“ Der finnische Student des Verkehrsingenieurwesens und AStA-Referent für Internationale Studierende, Roland Sivonen, zitierte Carl Friedrich Gauß: „Nichts ist getan, wenn es noch etwas zu erledigen gibt“ und bezog dies auf den heute noch existierenden Rassismus und Diskriminierung.
Moritz von Galen vom AStA-Vorstand wies auf die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage zu Rassismus an der TU Braunschweig hin, die in diesem Jahr vom AStA durchgeführt wurde und zeige, dass es auch auf dem Campus wichtig sei „jeder Form der Diskriminierung entgegenzutreten, uns mit den Betroffenen zu solidarisieren und für ein würdiges Miteinander aller Menschen auf dem Campus und in der Stadt einzusetzen.
TU-Präsidentin Kaysser-Pyzalla betonte: „Wir wollen allen Studierenden und Beschäftigten unserer Universität ermöglichen, die fantastischen Perspektiven unserer internationalen Welt kennenzulernen – ob in der Welt vor Ort oder hier auf dem Campus.“ Ein Beispiel sei hierfür die Auszeichnung der studentischen Initiative Gauss Freunde, die heute für ihr Engagement für internationale Studierende den DAAD-Preis des Auswärtigen Amtes erhalten.
Beschluss erweitern und konkretisieren
Es ist geplant, dass der Senat sich erneut mit dem Thema weltoffene Universität befasst, um den Beschluss von 1993 zu erweitern und zu konkretisieren, wofür die TU Braunschweig steht, und was die weltoffene TU Braunschweig bedeutet.
Zahl der Internationals wächst
Die Weltoffenheit der TU Braunschweig zeigt sich unter anderem in der Zahl internationalen Studierenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft, die Zahl steigt kontinuierlich. Waren es im Wintersemester 2010/11 noch 1.550 Internationals, so hat sich die Zahl zum Wintersemester 2019/20 mit über als 3.300 mehr als verdoppelt. Die Studierenden kommen aus 114 Ländern, die meisten Studierenden aus China (1.050) Syrien (330), der Türkei (300), Indien (170) und Tunesien (160).