11. Mai 2021 | Magazin:

„You don‘t need to be Superheroes“ – Projekt untersucht vielfältige Lebenslagen von Vätern Onlinebefragung für Väter gestartet

Welche Vorstellungen haben Männer von ihrer Vaterschaft und ihrem Familienleben? Wie ist die Sorge- und Erwerbsarbeit in den Familien aufgeteilt? Mit welchen Problemen sehen sich Väter konfrontiert? Lassen sich neben dem traditionellen und dem modernen Vater weitere Typen von Vätern ausmachen? Mit dem Forschungsprojekt „You don’t need to be Superheroes“ möchte der Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationssoziologie der TU Braunschweig Einblicke in die vielfältigen Lebenslagen von Vätern gewinnen und wissen, was Väter in Deutschland bewegt. Dazu führt der Lehrstuhl unter der Leitung von Kim Bräuer in Kooperation mit dem TU-Familienbüro und der Fachhochschule Kiel Onlinebefragungen und eine Interviewstudie durch.

Bildunterschrift: Die Lebenslagen von Vätern in Deutschland sind sehr vielfältig. Das Forschungsprojekt „You don’t need to be Superheroes“ möchte mehr über die unterschiedlichen Typen von Vätern erfahren. Bildnachweis: Kim Bräuer/TU Braunschweig

In der ­wissenschaftlichen Literatur und in den Medien wird zunehmend über den modernen aktiven Vater berichtet, der sich gleichberechtigt in die Erziehung und die Versorgung seiner Kinder einbringen möchte. Zugleich zeigen Studien, dass Väter im Vergleich zu Müttern deutlich kürzer in Elternzeit gehen. „Wie sehen die vielfältigen Lebenslagen aktuell aus? Was bewegt Väter in Deutschland? „Im Fokus stehen für uns die Fragen, was Väter sich für ihr(e) Kind(er) erhoffen, welche Wünsche sie an das soziale Umfeld, an Arbeitgeber*innen und an die Politik haben, aber auch wie sie Beruf und Familie in Zeiten der Corona-Pandemie vereinen“, sagt Kim Bräuer, die das Projekt gemeinsam mit Professor Kai Marquardsen von der Fachhochschule Kiel leitet.

Dafür vergleichen die Sozialwissenschaftler*innen aus Braunschweig und Kiel qualitative Interviews mit Vätern, die an der TU Braunschweig und auch bei anderen Arbeitgebern arbeiten, Väter mit und ohne Migrationshintergrund sowie mit Fallanalysen von Väterbloggern und den Ergebnissen der quantitativen Onlinebefragung. Auf diese Weise wollen sie neben dem traditionellen Vater als Ernährer und dem modernen Vater weitere Formen der Vaterschaft entwickeln.

Väter an der TU Braunschweig für die Teilnahme gesucht

Das Familienbüro unterstützt das Projekt, um bessere Einblicke in die Lebenslage von Vätern zu erhalten, die an der TU Braunschweig arbeiten. Wer seine Erfahrungen als Vater und TU-Beschäftigter weitergeben möchte, ist aufgerufen bis zum 31.10.2021 an der Onlinebefragung teilzunehmen.

Ziel des Projektes ist es Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber, Koordinator*innen von Väternetzwerken und politische Akteure zu entwickeln, um die Lage der Väter und ihrer Familien nachhaltig zu verbessern.