Wenn die Windkraftanlage in den Bergen steht Humboldt-Stipendiat Prof. Artem Korobenko forscht am Institut für Statik und Dynamik
Im Februar konnte Professor Roland Wüchner einen Forschungsstipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung im Institut für Statik und Dynamik begrüßen. Professor Artem Korobenko forscht zur computergestützten Modellierung mit Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt sowie erneuerbaren Energien. An der TU Braunschweig beschäftigt sich der Associate Professor der University of Calgary, Kanada, vor allem mit der Entwicklung eines Multi-Fidelity-Tools für den Entwurf und die Analyse von Windkraftanlagen in komplexem Gelände mit Hügeln und Bergen.
Für Professor Artem Korobenko ist das Humboldt-Stipendium, mit dem er einige Monate an der TU Braunschweig und weitere an der TU München forscht, nicht nur eine prestigeträchtige Auszeichnung: „Es ist eine einmalige Gelegenheit, mit Weltklasse-Expert*innen auf diesem Gebiet in Deutschland zusammenzuarbeiten und ein multinationales Projekt durchzuführen, das beiden Ländern Vorteile bringen und das zukünftige Wachstum des Windenergiesektors fördern kann.“ Professor Roland Wüchner freut sich über den Gast aus Kanada: „Die Forschungsstipendien sind für meine Gruppe eine großartige Möglichkeit, internationale, hoch anerkannte Kolleg*innen an der TU Braunschweig zu empfangen. Es ist eine hervorragende Basis für fruchtbare Forschungskooperationen jetzt und auch in der Zukunft. Ich kenne Prof. Korobenko seit seiner Doktorarbeit in San Diego und durch das Fellowship können wir nun die Zusammenarbeit zwischen unseren Forschungsgruppen intensivieren.“
Arbeitsgruppen ergänzen sich
Die Forschungsgebiete des Instituts für Statik und Dynamik und der Arbeitsgruppe von Professor Artem Korobenko ergänzen sich gut. „Unsere Gruppen verfügen über komplementäres Fachwissen in der Strömungsmechanik und der Strukturmechanik, um sehr anspruchsvolle Probleme in der Windenergie anzugehen“, betont der Wissenschaftler.
Hierzu gehört auch die Entwicklung eines Multi-Fidelity-Tools, um besser Windkraftanlagen entwerfen und untersuchen zu können, die in komplexem Gelände, wie zum Beispiel bergigen Regionen, betrieben werden. Darüber hinaus arbeiten die Wissenschaftler*innen gemeinsam an computergestützten Methoden zur Simulation von Fluid-Struktur-Interaktion, die in verschiedenen Bereichen jenseits der Windenergie angewendet werden können.
Weitere Kooperation geplant
Seinen Forschungsaufenthalt sieht Professor Artem Korobenko als Auftakt für eine weitere Kooperation: „Wir wollen eine starke Zusammenarbeit zwischen unseren Instituten aufbauen, und dies kann ein Ausgangspunkt sein.“ Die Arbeitsgruppen werden auch Ende des Stipendiums weiter an dem Forschungsprojekt arbeiten und die Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlichen. Außerdem haben Dr. Artem Korobenko und Professor Roland Wüchner bereits Gespräche mit Industriepartnern in beiden Ländern geführt, die sehr daran interessiert sind, die Entwicklungen in ihre aktuellen Systeme zu integrieren. „Und schließlich bietet das Projekt eine einzigartige Ausbildungsmöglichkeit für Studierende, die zur Einrichtung eines Austauschprogramms führen kann“, ergänzt Professor Korobenko. „Für die kommenden Jahre plane ich bereits mehrere Reisen nach Deutschland, um unsere Zusammenarbeit fortzusetzen.“
Braunschweig konnte er bereits ein wenig kennenlernen. „Ich wohne im Zentrum und finde es toll, dass man zu Fuß zum Campus gehen kann“, erzählt er. „Die Stadt verfügt über ein reiches historisches und kulturelles Erbe, mit zahlreichen Museen, Theatern und historischen Gebäuden. Gleichzeitig ist die Stadt auch ein Zentrum für Forschung und Innovation mit der TU Braunschweig als Vorzeigeinstitution und mehreren starken Unternehmen in der Umgebung.“