Physikstudentin für Nobelpreisträgertagung ausgewählt Laura Patzke, Masterstudierende der Theoretischen Physik, ist Teilnehmerin in Lindau
Es ist eine große Ehre für die Braunschweiger Physikerin Laura Patzke: Die Studierende, die in der Gruppe von Professor Wolfram Brenig am Institut für Theoretische Physik ihre Masterarbeit anfertigt, wurde in einem sehr kompetitiven, international durchgeführten Begutachtungsprozess zur Teilnahme an der 73. Nobelpreisträgertagung in Lindau am Bodensee ausgewählt. Mehr als 30 Nobelpreisträger*innen werden sich dort vom 30. Juni bis zum 5. Juli 2024 zum diesjährigen Schwerpunkt Physik mit mehr als 650 Nachwuchswissenschaftler*innen aus aller Welt treffen und austauschen.
Der Nobelpreis gilt als die höchste wissenschaftliche Auszeichnung in Physik, Chemie, Medizin, Literatur und für Friedensbemühungen. Mit den Träger*innen dieses Preises in einen persönlichen Austausch treten zu dürfen und dabei gleichzeitig internationale Netzwerke mit gleichgesinnten Nachwuchswissenschaftler*innen knüpfen zu können, ist für Frau Patzke eine einmalige Chance. Sie freut sich unter anderem darauf, die Nobel-Laureaten Prof. Dr. F. Duncan M. Haldane und Prof. Dr. J. Michael Kosterlitz kennenzulernen. Sie haben die Theorie der topologischen Phasen von Materie entdeckt, die in Frau Patzkes Forschungsgebiet auftreten können. Auch die Vorträge von Prof. Dr. Anton Zeilinger, einem Pionier der Quanteninformation, und von Prof. Dr. Donna Strickland, der Entdeckerin der CPA-Ultrakurzzeitspektroskopie, erwartet sie mit großem Interesse. Natürlich möchte Frau Patzke auch den Braunschweiger Alumnus Prof. Dr. Klaus von Klitzing ansprechen. Er ist Entdecker des Quanten-Hall-Effekts, der für die Arbeit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig so unverzichtbar ist.
Frau Patzke forscht in ihrer Masterarbeit an der Dynamik von Quantenspinsystemen. Dafür entwickelt sie eine Theorie für die Erzeugung elementarer Anregungen mittels Licht. Diese ist auch von zentraler Bedeutung, um optische Experimente zu interpretieren. Wichtig für ihre Theorie ist die sogenannte „Frustration“ magnetischer Wechselwirkungen. Durch sie wird die Interaktion von Licht mit ihren Quantenspinsystemen überhaupt erst möglich. In ihrer Bachelorarbeit hatte Frau Patzke zuvor die Unordnung in zwei-Bein Spin-Leitern untersucht. Für diese Arbeit ist sie 2023 mit dem „Women in STEM“-Stipendium des Zonta Clubs Braunschweig prämiert worden.