20. Dezember 2018 | Magazin:

Rita Westphal neue Leiterin des Hochschulcontrollings Impulse für die strategische Steuerung geben

Von der Stiftung Universität Hildesheim an die Technische Universität Braunschweig: Rita Westphal leitet seit dem 15. Oktober 2018 die Stabsstelle Hochschulcontrolling (HSC). Mit ihrer Arbeit möchte sie einen wichtigen Beitrag zur strategischen Steuerung der Carolo-Wilhelmina leisten. „Impulse geben und beraten“, ist ihr Credo.

Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig

Was sie an der TU Braunschweig und an der Stelle der Leiterin des Controllings reizt? „Ganz klar, die Größe der Universität und der hohe Anteil der Forschung.“ Spannend sei auch wie die TU Braunschweig gemanagt wird. „Die positive Entscheidung über die Exzellenzcluster und jetzt der Antrag zur Exzellenzuniversität sind für mich das i-Tüpfelchen meines Wechsels an die TU Braunschweig“, fasst Rita Westphal ihre Motivation zusammen.

Ihr Einstieg fiel direkt in die Antragsphase zur Exzellenzuniversität, für die sie mit ihrem Team den umfangreichen Datenanhang zusammenstellte. „Ich bin in viele Themen ungebremst hineingegangen. Jetzt beginnt die eigentliche Einarbeitung“, so Westphal.

Sie ist zwar neu an der TU Braunschweig, aber viele Bereiche kennt sie wie aus dem Effeff: SAP-Architektur, Kapazitätsrechnung, Landesformel, Zielvereinbarungen, Kennzahlensysteme und Studienqualitätsmittel sind an niedersächsischen Hochschulen identisch. Auf die Einführung eines Datenmanagementsystems an der TU Braunschweig für den Bereich Finanzen und Controlling freut sie sich besonders. Denn mit dem sogenannten Data Warehouse möchte sie mit ihrem Team eine Datenbasis schaffen, die auf definierten Prozessen beruht und bereichsübergreifend Auswertungen ermöglicht.

Antworten liefern bevor Fragen gestellt werden

„Ich möchte mit meiner Arbeit Antworten liefern, bevor die Fragen gestellt werden“, formuliert sie ihren Anspruch. Ob im Bereich der Lehre die Ausschöpfungsquoten, Studienverlaufsprognosen, Studienabbrecherquoten oder im Bereich der Drittmittel Auswertungen nach öffentlicher Forschungsförderung und Industrieforschung und oder Drittmittelerträge nach Fächern geclustert und über mehrere Zeitreihen gefragt sind, alle Daten sollen Realtime auf Knopfdruck verfügbar sein und nicht händisch erhoben werden. Dazu beitragen sollen auch definierte Qualitätsstandards, denn „je nachdem, welche Brille man auf hat, werden Drittmittel unterschiedlich definiert.“

Eine weitere Aufgabe ihrer Stabsstelle sieht Westphal darin, Auswirkungen von politischen Vorgaben durch das Controlling vorausschauend zu betrachten sowie Themen mit Handlungsbedarf zu identifizieren. „Wir schauen nicht erst 2020 auf den Wegfall der Hochschulpaktmittel, sondern machen uns jetzt schon ein Bild der finanziellen Veränderungen.“

„Wie bekommen wir ein Berichtswesen hin, dass die Forschungsschwerpunkte mit den Forschungszentren abbildet? Mit welchen Berichten können wir die Steuerung die Internationalisierungsstrategie unterstützen? Wie können wir vorab aufzeigen, wie sich Änderungen von Organisationsstrukturen auswirken?“, dies sind zurzeit Fragen, die auf ihrer Agenda stehen. Dabei ist ihr wichtig: „Wir fertigen unsere Berichte für die Empfängerinnen und Empfänger an. Sie müssen sie lesen und auf dieser Grundlage Entscheidungen treffen können.“

Gespannt ist sie auf die weitere Entwicklung der Hochschulautonomie an der TU Braunschweig. Mehr Autonomie bedeute, mehr Steuerung und Verantwortung, dies setze ein effizientes Hochschulcontrolling mit Risikomanagement voraus, so Westphal. Sie stehe bereit, die notwendigen Strukturen dafür für die Hochschulleitung zu schaffen. Eine größere Hochschulautonomie hat die Controllerin an der Stiftungsuniversität Hildesheim zu schätzen gelernt. Autonomie gehe über die Bauherreneigenschaft und das Berufungsrecht hinaus, unter anderem bedeute sie mehr Freiheiten bei Verhandlungen und bei der Personalbesoldung, erklärt Westphal.

Für 2019 stehen erst einmal die Vorstellung des Budgets im Präsidium und ein Besuch der Forschungszentren an. „Ich möchte mir viele Prozesse und Schnittstellen vor Ort ansehen und analysieren, um einen guten Job zu machen. Die TU Braunschweig hat so viel Potenzial, das gerade gehoben wird. Hierzu möchte ich mit meiner Arbeit beitragen. Impulse zu setzen und zu beraten, ist mein Ziel.“

Kurzvita

Rita Westphal hat nach einer kaufmännischen Ausbildung Fortbildungen zur  Bilanzbuchhalterin, Controllerin, SAP R/3-Organisatorin und Entwicklerin absolviert. Sie war für einige Monate im Rechnungswesen beim Klinikum Hildesheim tätig. Im Anschluss daran arbeitete sie über ein Jahrzehnt in einer Leitungsfunktion bei einem Elektromaschinenbauunternehmen im Bereich Finanzen, Steuern und Controlling, zuletzt als stellvertretende Geschäftsführerin. Danach wechselte sie für zwei Jahre zur Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, um dort ein ERP-System mit einem kaufmännischen Rechnungswesen einzuführen, bevor sie 2000 an der Stiftung Universität Hildesheim Leiterin des Controllings wurde. Dort war sie verantwortlich für die SAP-Einführung im Rechnungswesen und den Aufbau eines operativen und strategischen Hochschulcontrollings.