22. April 2025 | Magazin:

Rise up!-Förderung für TU-Forscher Boehringer Ingelheim Stiftung fördert Prof. Christopher Teskey im Rahmen des Rise up! Programms

Professor Christopher Teskey von der Technischen Universität Braunschweig erhält im Rahmen des Rise up! Programms der Boehringer Ingelheim Stiftung eine Förderung in Höhe von 600.000 Euro. Die Mittel ermöglichen es ihm und seinem Team, effizientere Wege beim Molecular Editing zu erforschen. Die Methode kann die Wirkstoffentwicklung entscheidend beschleunigen.

„Als ich die positive Nachricht über diese Förderung bekam, war das ein besonderer Moment. Schließlich bedeutet es, dass meine Gruppe mit dem Umgestalten molekularer Geometrien in ein komplett neues Forschungsgebiet einsteigen kann. Ich denke, dass dies langfristig bedeutende Auswirkungen auf die Entdeckung neuer Wirkstoffe haben könnte”, sagt Professor Christopher Teskey vom Institut für Organische Chemie der TU Braunschweig über die Rise up!-Förderung der Boehringer Ingelheim Stiftung.

Mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Medikamente sind kleine Moleküle, die von organischen Chemiker*innen entwickelt wurden. Häufig erfordert die Synthese dieser Moleküle jedoch mehrere komplexe Schritte, was den Prozess insgesamt langsam, aufwändig und ressourcenfordernd macht.

Ausgzeichnet mit dem Dozentenpreis des Fonds der Chemischen Industrie: Prof. Christopher Teskey. Bildnachweis: Christopher Teskey

Um die Wirkstoffentwicklung effizienter zu gestalten, nutzen Chemiker*innen eine Technik, die als molecular editing bezeichnet wird und es ihnen ermöglicht, vielversprechende Moleküle schnell und unkompliziert in ähnliche Versionen zu verwandeln, um diese dann in Tests einzusetzen. Anstatt hierfür ein völlig neues Verfahren von Grund auf zu entwickeln, ermöglicht dieser Ansatz präzise Änderungen in nur wenigen Schritten.

Mit diesem Projekt (“Biomimetic catalysis for small molecule structural editing”) werden sich Professor Teskey und sein Team auf einen weniger erforschten Aspekt dieses Forschungsgebietes konzentrieren. Anstatt einzelne Teile eines Moleküls hinzuzufügen oder zu entfernen, werden sie dessen Struktur in einem einzigen Schritt neu anordnen und dabei die ursprüngliche Form verändern, während die Gesamtzusammensetzung und Größe unverändert bleiben. Eine solche Anpassung mag zwar subtil sein, kann aber reichen, die Wechselwirkung eines Wirkstoffes mit seinem Ziel im Körper erheblich zu verbessern.

Über das Rise up! Programm

Das Rise up! Programm richtet sich an herausragende und ungewöhnlich kreative Grundlagenforscherinnen und Grundlagenforscher aus der Biologie, Chemie und Medizin, die zum ersten Mal eine W2-Professur an einer deutschen Universität angenommen haben. Gefördert werden besonders innovative Forschungsprojekte, die sich nachhaltig auf ihr Fachgebiet auswirken könnten.

Die Boehringer Ingelheim Stiftung ist eine rechtlich selbstständige, gemeinnützige Stiftung und fördert die medizinische, biologische, chemische und pharmazeutische Wissenschaft. Errichtet wurde sie 1977 von Hubertus Liebrecht, einem Mitglied der Gesellschafterfamilie des Unternehmens Boehringer Ingelheim. Mit ihren Initiativen, Förderprogrammen und Wissenschaftspreisen setzt sich die Stiftung insbesondere dafür ein, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die notwendigen Freiräume und beste Bedingungen für hervorragende Grundlagenforschung und Forschungsergebnisse zu schaffen.

Christopher Teskey studierte Naturwissenschaften an der University of Cambridge (GB). 2012 wechselte er an die University of Manchester, um dort bis 2016 in der Organischen Chemie unter der Betreuung von Michael Greaney seine Dissertation anzufertigen. Im Anschluss absolvierte er einen Postdoc an der Universität Wien im Umfeld von Nuno Maulide, finanziert durch ein Lise-Meitner-Stipendium des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. Ab 2019 war er als Nachwuchsgruppenleiter, gefördert durch ein Liebig-Stipendium des FCI, an der RWTH Aachen tätig, bevor er im November 2023 dem Ruf auf eine W2-Professur an der TU Braunschweig folgte. 2024 erhielt er den Dozentenpreis des Fonds der Chemischen Industrie, eine der höchsten Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftler*innen in der Chemie, und die Niedersachsen-Impuls-Professur.