Post aus … Trondheim Student Sebastian Makus berichtet aus Norwegen
Hier habe ich mein Auslandssemester verbracht:
In Trondheim in Norwegen.
Das mache ich in Trondheim:
Ich studiere Lehramt für Englisch und Geschichte.
Mein Aufenthalt dauert insgesamt:
Mein Abenteuer begann am 6. August 2017 und endete nach etwa 4 ½ Monaten am 19. Dezember 2017.
Darum habe ich mich für einen Auslandsaufenthalt entschieden:
Bevor ich im Sommer mit meiner Masterarbeit beginne und dann auch bald ins Berufsleben als Lehrer einsteige, wollte ich mir die Möglichkeit nicht entgehen lassen, während meines Studiums noch einmal in einem anderen Land zu studieren.
Das Leben vor Ort
So wohne ich in Trondheim:
Hier in Trondheim habe ich in einer WG (private housing) mit vier anderen Leuten zusammengewohnt. Durch die Orientierungs-Woche, die vom International Office hier an der Uni organisiert wurde, habe ich so viele Leute kennengelernt, dass ich auch in Moholt, einem der großen Studentenwohnheime, an vielen Veranstaltungen teilnehmen konnte. In der Stadt lässt sich alles sehr bequem mit dem Bus oder zu Fuß erreichen. Zweimal schliefen wir sogar in kleinen Holzhütten, die hier im Umland verstreut sind und von der Uni unterhalten werden. Ein Muss für jeden Studierenden in Trondheim.
Was unterscheidet das Studieren in Norwegen von dem in Deutschland?
In den Seminaren, die ich belegt habe (Englische Literatur, Antike Geschichte, Norwegische Geschichte), wurde sehr viel mit dem Internet gearbeitet. Ich habe mich online für Prüfungen eingeschrieben und auch sämtliche Folien oder andere Unterlagen wurden auf dem Server abgelegt. Außerdem habe ich zwei Zwischenexamen geschrieben, von denen eines auch online eingereicht werden musste. In dem Seminar Englische Literatur wurde auch das finale Examen auf einem Computer geschrieben.
Besonders typisch für mein Aufenthaltsland ist:
Der viele Kaffee (eigentlich immer all-you-can-drink) und die großartige Natur direkt vor der Haustür.
Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:
1. Jeder – egal ob jung oder alt – spricht Englisch. 2. Quidditch ist hier fast so populär wie Fußball und 3. die Wettervorhersage ist selten akkurat (mein Tipp: immer eine Regenjacke dabei haben).
Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes:
Auch wenn es in Norwegen wirklich kaum jemanden gibt, der kein Englisch spricht, war es für mich ein Wunsch ein bisschen Norwegisch zu sprechen. Dabei halfen mir nicht nur einer der Mitbewohner, sondern auch einige norwegische Serien. Zum Üben ging ich manchmal in einen Supermarkt und fragte nach Lebensmitteln, von denen ich eigentlich wusste, wo sie waren. Für mich war es dann ein Erfolg, wenn ich eine Antwort auf Norwegisch bekam und keine auf Englisch. Dabei bestand die größte Herausforderung darin, sich die Namen der Lebensmittel zu merken, die man kaufen wollte.
Das nehme ich von hier mit nach Hause:
Ich habe für jeden Tag einen Blogeintrag verfasst. Zusammen mit den typischen Norwegerpullovern und Handschuhen (hier auf jeden Fall unabdingbar) werde ich diese Zeit nicht mehr vergessen.
Gut zu wissen
Diese landestypische Speise sollte man unbedingt probieren:
Auch wenn es ein wenig Überwindung kostet, sollte man einmal (vor allem in der Winterzeit mit so wenig Sonnenlicht) Lebertran kaufen und trinken, welchen man zum Glück mittlerweile auch in angenehmeren Geschmacksrichtungen wie Zitrone oder Multivitamin kaufen kann. Ebenso empfehle ich den typischen Braunkäse zu kaufen und ihn zusammen mit Preiselbeeren zu essen. Überhaupt fehlt in keinem Haushalt ein Käsehobel, denn man kauft hier häufig Blockkäse. Ganz typisch außerdem: Fisch in vielen verschiedenen Varianten.
Welches Fettnäpfchen sollte man in Norwegen vermeiden?
Man sollte immer so offen wie möglich sein. Dabei bietet es sich an, in einen der unzähligen Sportvereine zu gehen. Ich habe in meiner Zeit hier zum Beispiel Quidditch gespielt, eine Sportart, die ich jedem empfehlen kann – probiert es wenigstens mal aus! Man sollte immer Englisch oder Norwegisch sprechen, da man sich sonst sehr schnell isoliert. Man ist ja schließlich hier um einmal nicht nur von Deutschen umgeben zu sein.
Diesen Tipp gebe ich anderen Studierenden, die ins Ausland gehen möchten:
Wenn ihr die Möglichkeit habt, ins Ausland zu gehen, dann nutzt sie. Denn die Erlebnisse, die ihr jetzt machen könnt, werdet ihr so nie wieder haben können. Vor allem ist dies eine Zeit, in der ihr einmal Dinge ausprobieren könnt, die ihr in Deutschland nicht machen könnt oder die ihr einfach noch nie gemacht habt. Das ist eure Zeit und euer Semester.
Wie werden Sie Weihnachten verbringen?
Ich werde Weihnachten wieder in Deutschland verbringen, aber wahrscheinlich in einem Norwegerpullover und einem „God jul“ (frohe Weihnachten) auf den Lippen.