Pionierarbeit in Braunschweig Wie ein Spitzenforscher aus Barcelona die Grenzen von Nano- und Quantentechnologie verschiebt
Mit unkonventionellen Ideen, interdisziplinärem Denken und einem klaren Blick für praxisnahe Innovation ist Professor Daniel Prades seit 2024 an der Technischen Universität Braunschweig tätig – als erster Alexander von Humboldt-Professor der Hochschule. Im Exzellenzcluster QuantumFrontiers forscht er an Nano- und Quantensensoren. Wer ist der Mann, der sich selbst eher als Erfinder denn als Forscher versteht – und warum ist sein Ansatz für die Zukunft intelligenter Technologien so entscheidend?

Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig
Professor Daniel Prades lebt und arbeitet seit über einem Jahr in Braunschweig. „Ich habe mich gut eingelebt – der Umzug und der Antritt der neuen Stelle an der TU Braunschweig verliefen reibungslos. In diesem Sinne war ich positiv überrascht, dass die Idee der Europäischen Union tatsächlich funktioniert hat – es lief so nahtlos, als würde ich mich in meinem eigenen Land bewegen“, sagt er. Als etablierter Spitzenforscher an der TU Braunschweig gibt er wichtige Impulse in der Forschung zu Nano- und Quantensensoren.
„Was ich im Leben wirklich will, ist lernen.“
Professor Daniel Prades
Prades denkt gerne unkonventionell: „Meine Arbeit hat mehr mit Innovation als mit klassischer Forschung zu tun. Ich suche nach praktischen, unmittelbaren Auswirkungen. Gleichzeitig verfolge ich Ansätze, die abseits des Mainstreams liegen. Was ich im Leben wirklich will, ist lernen – aber nicht nur in der Tiefe einzelner Fachbereiche, sondern in der Breite.“
Diese Herangehensweise habe ihm und seinem Team bislang ermöglicht, Neues zu entdecken und erfolgreich zu sein – sowohl im Technologietransfer als auch bei wissenschaftlichen Publikationen. „Ich sehe mich eher als Erfinder denn als reiner Forscher.“
- Professor Daniel Prades: „Was ich im Leben wirklich will, ist lernen.“ Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig
- Professor Daniel Prades: „Meine Arbeit hat mehr mit Innovation als mit klassischer Forschung zu tun. Ich suche nach praktischen, unmittelbaren Auswirkungen.“ Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig
- Professor Daniel Prades über das wissenschaftlichr Ökosystem: „Ich sehe keinen Sinn darin, vorhandene Setups zu duplizieren. Ich setze lieber auf Zusammenarbeit – auf Tandemlösungen.“ Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig
Bessere Entscheidungen treffen
Vor diesem Hintergrund erklärt Prades auch die Relevanz seiner Arbeit: „Wir wollen sicherstellen, dass die Informationen, die Sensoren und elektronische Geräte liefern, verlässlich sind – dass wir ihnen vertrauen können.“ Technologien wie das Internet of Things, Smartwatches, Smartphones oder Künstliche Intelligenz generieren durch Mikroelektronik riesige Datenmengen – doch nicht immer sind diese Daten korrekt. Ziel seiner Forschung ist es daher, Sensoren zu entwickeln, die nicht nur Daten liefern, sondern gleichzeitig deren Genauigkeit bewerten können. „Wir sind überzeugt: Auf dieser Grundlage lassen sich bessere Entscheidungen treffen.“
Der perfekte Ort
Er weist darauf hin, dass diese Zukunftstechnologie auf Micro-LEDs und anderen winzigen photonischen und elektronischen Bauelementen basiert und daher das Nitride Technology Center der TU Braunschweig der perfekte Ort für diese Art von Forschung war. „Für mich war es einfach sinnvoll, hier zu sein.“
Und wie positioniert sich die TU Braunschweig im Bereich der Nano- und Quantentechnologie, mit einem eigenen Exzellenzcluster und als Mitbegründerin des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS)?
„Wir haben außergewöhnlich kompetente Forscherinnen und Forscher sowie internationale Expertinnen und Experten auf Weltklasseniveau“, betont Prades. „Was wir noch verbessern können, ist unsere internationale Attraktivität.“
„Ich setze lieber auf Zusammenarbeit – auf Tandemlösungen.“
Professor Daniel Prades
Ein funktionierendes wissenschaftliches Ökosystem ist für ihn essenziell. Seine Herangehensweise – in Spanien wie auch in Deutschland – ist klar: Er investiert nicht in Kompetenzen, die bereits extern vorhanden sind. „Ich sehe keinen Sinn darin, vorhandene Setups zu duplizieren. Ich setze lieber auf Zusammenarbeit – auf Tandemlösungen.“ Diese Haltung passt gut zur Ecoversity, der partnerschaftlich geprägten Wissenschaftskultur an der TU Braunschweig, die auf langfristige, nachhaltige Kooperationen setzt. Eine besonders enge Zusammenarbeit pflegt er mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Präzision und Verlässlichkeit – etwa bei sensorbasierten Informationen – stehen im Zentrum seiner Forschung. „Die PTB ist hier ein einzigartiger Partner.“