11. September 2024 | Magazin:

Impfstoff-Suche gegen das Ostküstenfieber Gastwissenschaftler aus Uganda besucht Abteilung für Medizinische Biotechnologie

Dr. Charles Ndawula vom National Livestock Resources Research Institute in Entebbe (Uganda) arbeitet für zwei Monate in der Abteilung Medizinische Biotechnologie. Hier wird er seine Forschungsarbeiten an der Entwicklung von Impfstoffen gegen das Ostküstenfieber, einer Erkrankung von Rindern, fortführen.

Saskia Polten, Michael Hust, Charles Ndawula und Philip Heine. Foto: Institut für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik/TU Braunschweig

Dr. Ndawula hat Biochemie und Chemie an der Makerere Universität (Uganda) studiert und nach seinem Bachelor den Master an der Jiangan Universität (China) in Biochemie und Molekularbiologie abgeschlossen. In seiner Promotion an der Universität Federal do Rio Grande do Sul (Brasilien) hat er molekularbiologische Strategien gegen Zecken erarbeitet. Als Gruppenleiter am National Livestock Resources Research Institute in Entebbe (Uganda) hat er 2023 einen Forschungsantrag im renommierten ARISE Programm der African Academy of Sciences einwerben können. An diesem Antrag ist auch Michael Hust von der Abteilung Medizinische Biotechnologie beteiligt.

Das Ostküstenfieber ist eine Erkrankung, die bei Nutztieren wie Rindern, Ziegen und Schafen auftritt und zu einem großen ökonomischen Schaden in der Landwirtschaft führt. Die Erkrankung wird durch den Parasiten Theileria Parva verursacht und durch Zecken der Spezies Rhipicephalus appendiculatus zwischen den Tieren übertragen.

Dr. Ndawula möchte in seinem Forschungsprojekt neue Impfstoffe gegen diese Erkrankung entwickeln. Hierbei geht er zwei verschiedene Wege. Im ersten Weg möchte er Proteine im Speichel der Zecken identifizieren, die vom Immunsystem der Rinder erkannt werden, um einen Impfstoff gegen den Überträger der Erkrankung, die Zecke, zu entwickeln. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die Norden Vaccines GmbH, eine Ausgründung der TU Braunschweig im humanmedizinischen Bereich. Beim zweiten Weg sollen Proteine des Parasiten identifiziert werden, die vom Immunsystem erkannt werden. Diese werden dann für die Entwicklung eines Impfstoffes genutzt.

„Ich freue mich über den Besuch von Dr. Charles Ndawula aus Uganda. An der TU Braunschweig arbeitet er an Genbibliotheken der Zecke“, sagt Professor Michael Hust. Im Anschluss werden Michael Hust und Philip Heine, Mitarbeiter in der Abteilung Medizinische Biotechnologie, am National Livestock Resources Research Institute vor Ort mit dem Team von Dr. Ndawula an den nächsten Schritten in diesem Forschungsprojekt arbeiten. Das Projekt mit dem Ziel, einen Impfstoffkandidaten gegen das Ostküstenfieber zu finden, läuft noch bis 2027.