Ein internationales Netzwerk für gefährdete Wissenschaftler*innen TU Braunschweig tritt „Scholars at Risk“ bei
„Protecting Scholars and the freedom to think, question and share ideas“ – das ist das Motto der Organisation „Scholars at Risk“ (SAR) mit Sitz in New York. Mehr als 600 Forschungseinrichtungen aus aller Welt haben sich in der Organisation zusammengeschlossen, um Wissenschaftler*innen, die in ihrer Heimat aufgrund von politischer Verfolgung, Gewalt oder Unterdrückung gefährdet sind, sichere Aufenthalts- und Forschungsmöglichkeiten zu bieten. Seit März 2022 ist nun auch die TU Braunschweig Mitglied bei Scholars at Risk.
Seit der Gründung von Scholars at Risk im Jahr 2000 haben mehr als 1.200 Wissenschaftler*innen mit Unterstützung des Netzwerks einen neuen und sicheren Arbeitsplatz gefunden. Das weltweit organisierte Netzwerk hilft zum Beispiel bei der Vermittlung von gefährdeten Forschenden an Gasteinrichtungen, bei der Gefährdungsprüfung für die Philipp Schwartz-Initiative und unterstützt den Informationsaustausch zwischen den Mitgliedseinrichtungen. Neben der Zentrale in New York hat SAR eine europäische Geschäftsstelle in Irland und arbeitet darüber hinaus in regionalen Sektionen. Die deutsche Sektion wurde 2016 unter Federführung der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) in Bonn gegründet, die auch heute noch die verantwortliche Organisation für das deutsche Netzwerk von SAR ist. Mit der Philipp Schwartz-Initiative, die die AvH-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen hat, konnten bereits drei gefährdete Wissenschaftler an der TU Braunschweig aufgenommen werden und ihre Forschung erfolgreich fortsetzen.
Professorin Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig, ist stolz darauf, dass nun auch die Carolo-Wilhelmina Mitglied bei Scholars at Risk ist: „Wir verstehen es schon seit langem als Selbstverständlichkeit, gefährdete Wissenschaftler*innen vor Verfolgung, Gewalt und Unterdrückung zu beschützen. Als Mitglied von ‚Scholars at Risk‘ sind wir nun noch besser weltweit vernetzt und können sowohl von den Best Practices anderer Hochschulen profitieren als auch unsere eigenen Erfahrungen einbringen und gemeinsam gegen derartige Missstände vorgehen.“
Die Mitgliedschaft bei Scholars at Risk sei eine gute Ergänzung zu den seit Jahren erprobten und umfangreichen Unterstützungsangebot der Hochschule für Geflüchtete, ergänzt Dr. Astrid Sebastian, Leiterin der Mobile Researchers‘ Services und Geflüchtetenbeauftragte der TU Braunschweig. „Wir profitieren nun vom großen Erfahrungsschatz anderer SAR-Mitglieder und können jetzt auch die SAR-Datenbank nutzen, um gezielt nach passenden Kandidat*innen für verfügbare Stellen zu suchen.“
Um die Zusammenarbeit auch auf regionaler Ebene weiter zu verbessern, steht die TU Braunschweig derzeit mit anderen Hochschulen aus Norddeutschland im engen Austausch. Ziel ist es, eine norddeutsche SAR-Regionalgruppe ins Leben zu rufen, in der der gemeinsame Austausch neue Synergien schaffen soll.