Die Auswirkungen des Krieges auf die Umwelt in der Ukraine Yevheniia Berchul erhält Promotionsstipendium des DAAD
Seit September 2022 forscht die ukrainische Architektin Yevheniia Berchul am ISU – Insitute for Sustainable Urbanism der TU Braunschweig, unterstützt durch ein Fellowship der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mit einem Promotionsstipendium des DAAD ist nun auch ihr weiterer Forschungsaufenthalt gesichert.
„Das ganze Team ist überglücklich und dankbar, dass Yevheniia durch diese wichtige Förderung des DAAD ihre Forschung am ISU fortsetzen kann, mit der sie zum nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine beitragen wird“, freut sich Institutsleiterin Professorin Vanessa Miriam Carlow.
Yevheniia Berchul hat einen Bachelor-Abschluss in Architektur und einen Master-Abschluss in Stadtplanung der National Academy of Fine Arts and Architecture in Kyiw (Kiew). Durch das Sonderprogramm für ukrainische Nachwuchswissenschaftler*innen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) konnte sie ihr Promotionsprojekt „Umweltschäden in zerstörten ukrainischen Gebieten: Das Potenzial der partizipativen Umweltüberwachung und -analyse in konfliktbetroffenen Gebieten als ergänzender Ansatz für einen nachhaltigen Wiederaufbau nach dem Krieg“ konzipieren und vorantreiben. Darüber hinaus wirkte sie bereits an verschiedenen Forschungsprojekten des SpACE Labs am ISU mit.
Die Rolle postdigitaler Partizipation
Hier beschäftigt sie sich mit der nachhaltigen Transformation urbaner Räume. „Mit meinem Projekt möchte ich aktuelle technologische Entwicklungen untersuchen, um so die durch Kriege und bewaffnete Konflikte verursachte Umweltzerstörung zu erforschen. Insbesondere möchte ich die Rolle partizipatorischer Ansätze analysieren, beispielsweise der Datenerhebung, die Forschungsmethoden unterstützen und ihren Beitrag zum nachhaltigen Wiederaufbau in der Ukraine leisten“, erklärt Yevheniia Berchul. „Dabei werden technologische Entwicklungen und gesellschaftspolitische Veränderungen berücksichtigt, die neue Möglichkeiten für die Transformation interdisziplinärer Forschung und des architektonischen Diskurses in einem Wiederaufbaukontext bieten.“
Das Promotionsprojekt der ukrainischen Architektin ergänzt die Forschung am ISU. „Da es in unserem Team am ISU ein umfangreiches Fachwissen zu postdigitaler Partizipation sowie Stadtforschung unter Berücksichtigung vorhandener oder neu entstehender digitaler Technologien gibt, hat mich Yevheniia Berchul gebeten, Betreuerin ihrer Doktorarbeit zu werden, was mir eine große Freude und Ehre ist“, sagt Professorin Vanessa Miriam Carlow. „Die Dringlichkeit und Relevanz von Yevheniias Thema spricht für sich selbst. Wir alle am ISU haben Yevheniia bei ihrem Promotionsvorhaben unterstützt, seit sie Teil unseres Teams ist. Ich persönlich finde es traurig, dass dieses Thema überhaupt erforscht werden muss, aber am ISU sind wir sehr froh, Yevheniia ein Umfeld bieten zu können, in dem sich ihre vielfältigen Talente und Interessen entfalten können.“