Bachelor-Studiengang „Batterie- und Wasserstofftechnologie“ startet Studium für eine nachhaltige Zukunft
Zum Wintersemester 2024/25 startet an der Technischen Universität Braunschweig der Bachelor-Studiengang „Batterie- und Wasserstofftechnologie“. Mit seinem Fokus auf den Schlüsseltechnologien der Energiewende ergänzt er das ingenieurwissenschaftliche Studienangebot an der Technischen Universität Braunschweig um ein eigenständiges und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Profil.
Der an der Fakultät für Maschinenbau angesiedelte Studiengang bietet Studierenden die Möglichkeit, sich vom ersten Semester an intensiv mit den Grundlagen und Anwendungen innovativer Energiespeichertechnologien auseinanderzusetzen. Neben der Vermittlung fundierter Kenntnisse in mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen sowie einer verfahrenstechnischen Ausbildung vertiefen die Studierenden ihre Fähigkeiten in der anwendungsorientierten Entwicklung von Batteriesystemen und Wasserstoffanwendungen. Brennstoffzellen werden unter anderem in Lehrveranstaltungen wie „Wasserstofftechnologien mit LaborHydrogen Escape Room“ erfahrbar und erlebbar. Hier wird den Studierenden in Rätselspielen praktische Kenntnisse über den Betrieb von Brennstoffzellen vermittelt. In der Vorlesung „Batterietechnologien“, lernen sie verschiedene Batterietypen wie Lithium-Ionen-Batterien und Festkörperbatterien kennen.
Im Interview Professor Georg Garnweitner, Studiendekan der Fakultät für Maschinenbau, und Professor Michael Heere, Sprecher des Studiengangs:
Welche Besonderheiten bietet der Standort Braunschweig für diesen Studiengang und warum sollten Studieninteressierte gerade hier Batterie- und Wasserstofftechnologie studieren?
Professor Georg Garnweitner: Durch Zentren wie die Braunschweiger LabFactories for Batteries and more (BLB+) ist die TU Braunschweig führend in der Batterieforschung. Mit dem H2-Terminal am Campus Forschungsflughafen entsteht hier zudem eine einzigartige Infrastruktur für die Wasserstofftechnologie, die Forschung auf höchstem Niveau ermöglicht. Diese Expertise und die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung, wollen wir nun im Rahmen des Studiengangs Batterie- und Wasserstofftechnologie an die Studierenden weitergeben.
Durch die Energiewende trifft die Einführung des Studiengangs Batterie- und Wasserstofftechnologie auf aktuelle Veränderungen in der Industrie und Politik. Warum ist es wichtig, einen neuen Studiengang für diese neuen, nachhaltigen Technologien einzuführen?
Professor Georg Garnweitner: Gerade in der Region Braunschweig ist der Wandel hin zu einer von Batterie- und Wasserstofftechnologie getriebenen Wirtschaft besonders tiefgreifend. Die dafür notwendigen Fachkräfte sind derzeit nicht in ausreichendem Maße auf dem Arbeitsmarkt verfügbar, was die Transformation stark bremst. Im Vergleich zu einem klassischen Maschinenbaustudium sind hierfür Kenntnisse der relevanten Technologien sowie eine ganzheitliche Sichtweise der Technologiebewertung besonders wichtig. Diese werden im Studiengang Batterie- und Wasserstofftechnologie bereits im Bachelor grundlegend vermittelt. Durch enge Kooperation mit Unternehmen zum Beispiel aus der Automobil- und Stahlindustrie kommen die Studierenden bereits frühzeitig in Kontakt mit Unternehmen und lernen die Herausforderungen und Chancen dieses industriellen Wandels kennen.
Was ist das Besondere an dem Studiengang?
Professor Michael Heere: Im BWT-Studiengang gibt es ein Hydrogen Escape Room – H2ER, für den derzeit ein Motorenprüfstand am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Brennstoffzellen (ivb) umgebaut wird. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung können Studierende dieses Labor auf völlig neuartige Weise erleben. Eingewebt in ein sogenanntes „Escape Room“-Spiels können die Studierenden in Kleingruppen ihr praktisches Wissen über den Betrieb von Wasserstoff-Brennstoffzellen unter Beweis stellen.
Wem empfehlen Sie den Studiengang?
Persönlich empfehle ich den BWT-Studiengang allen, die gerne Ingenieur*in mit Blick auf Klimawirksamkeit, erneuerbare Technologien, Kreislaufwirtschaft werden möchten und natürlich allen, denen Batterien und/oder Wasserstoff am Herzen liegt. Man sollte sich aber auch fragen: Was treibt mich an? Diese trivial klingende Frage lässt sich nicht mit 0 oder 1, ja oder nein beantworten. Ich sehe hier im Bereich der Energiespeicherung viele Technologien zum Beispiel die Koexistenz von Batterien und Brennstoffzellen und von elektrochemischen Systemen.
Berufseinstieg oder Masterstudium
Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs sind für einen Berufseinstieg und vielfältige Aufgaben qualifiziert, unter anderem für die Entwicklung neuer Batterie- und Wasserstofftechnologien, die technische Beratung von Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien sowie die Planung und Implementierung von Energiespeichersystemen. Nach dem Bachelorabschluss besteht die Möglichkeit das Studium in einem aufbauenden Masterstudiengang „Battery and Hydrogen Technology“ fortzusetzen, dessen Start ab dem Wintersemester 2026/27 geplant ist. Dieser ermöglicht es den Studierenden, die im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und sich gleichzeitig mit der englischen Wissenschaftssprache vertraut zu machen.
Studieninteressierte können sich bis zum 15. Oktober 2024 für den Bachelorstudiengang „Batterie- und Wasserstofftechnologie“ mit Studienbeginn Wintersemester 2024/25 bewerben.
Lust auf einen „Escape Room“ im Studium? Scheinbar unaufhaltsam treibt die Forschungsraumstation Sagittarius auf das namensgebende schwarze Loch zu, das die Station umkreist. Denn die Energieversorgung an Bord ist ausgefallen und die Besatzung, eingeschlossen in einem entlegenen Abschnitt der Station, muss hilflos zusehen, wie ihr Raumfahrzeug allmählich dem sicheren Untergang entgegendriftet. Ihr seid in eurer Rolle als Besatzung des Raumfrachters Kronos gerade erst in der Kommandozentrale der Station eingetroffen. Eigentlich sollte die Kronos nur Lebensmittel anliefern, doch jetzt könnte sie die letzte Rettung für die Sagittarius sein. Schafft ihr es, die Energieversorgung wieder in Betrieb zu nehmen und die Besatzung zu retten? Die Zeit läuft!