25. Juli 2025 | Magazin:

Auf dem Campus: Vielfalt lebt, Vielfalt weht Regenbogenflagge auf dem Universitätsplatz der TU Braunschweig gehisst

Wie in jedem Jahr zum Braunschweiger Christopher Street Day wird die Progress Pride Flag auf dem Universitätsplatz der Technischen Universität Braunschweig gehisst. Studierende, Mitarbeitende und Unterstützer*innen versammelten sich am Freitagmittag, um gemeinsam ein Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt, Freiheit und eine starke Demokratie zu setzen.

Die Angehörigen der TU Braunschweig zeigen, dass Sie hinter der Regenbogenflagge und dem Engagement der Universität stehen. Bildnachweis: Simone Stimm/TU Braunschweig

Die Beflaggung mit der Regenbogenflagge zum Christopher Street Day hat Tradition an der TU Braunschweig. Seit 2017 ist der Termin fester Bestandteil des Universitätskalenders.

Pluralität als Treibstoff der Wissenschaft

Als forschungsstarke Hochschule lebt die TU Braunschweig von der Freiheit der Wissenschaft und einem weltoffenen Austausch nach innen und außen. „Der Stoff, an dem sich der Forschergeist entzündet, ist aus Freiheit und Vielfalt gemacht“, betonte TU-Präsidentin Angela Ittel. „Für Originalität und Innovation sind vielfältige Perspektiven unerlässlich. Sie inspirieren uns zu neuen Ideen – und bereichern unser Miteinander. Erkennen wir die Unterschiede nicht wertschätzend an, verpassen wir die Chance auf brillante Ideen – neben all dem Schaden, der für das Leben dieser Menschen entsteht. Das können wir und wollen wir uns an dieser Universität nicht leisten.“

Einsatz für Vielfalt und Zusammenhalt auf dem Campus

Eingeladen zum Hissen der Flagge hatte das Diversity Office, zentrale Anlaufstelle für Studierende in der Stabsstelle Chancengleichheit.

„Wir zeigen heute wieder Flagge auf unserem Campus. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass wir an unserer Universität die Einzigartigkeit jeder einzelnen Person wertschätzen und Diskriminierung hier keinen Platz hat“, erklärt Zeliha Özdemir, Referentin des Diversity Office.

Diversität und Gleichstellung sind als Querschnittsthemen an der TU Braunschweig fest verankert. Aktives Engagement für Vielfalt und die Bereitschaft, strukturelle Veränderungen anzugehen, wird auf allen Ebenen der Universität gefördert.

Der Senat bekräftigt diese Haltung. „Die Regenbogenflagge macht deutlich, dass jede Person – ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität – hier willkommen ist. Sie symbolisiert die Werte unserer Universität und erinnert uns daran, diese Werte auch in die Tat umzusetzen. Der Senat der TU Braunschweig steht uneingeschränkt hinter dem Engagement der Universität für Diversität und dieser Flagge,“ so Senatsmitglied Kai Brunzel.

Diese klare Haltung brachten auch die zahlreichen Angehörigen der Universitätsgemeinschaft – Studierende, Mitarbeitende und Forschende – zum Ausdruck, die der Einladung gefolgt sind und durch ihre Anwesenheit zeigten, dass der Einsatz für Vielfalt und Respekt in der Breite der Universität getragen wird. So setzen sich zahlreiche queere Unigruppen wie das LGBTIAQ*@Studierendennetzwerk, die „bunte Bib“ oder das „Autonome Frauen- und Lesbenreferat“ für die Vielfalt und die Rechte der LGBTIAQ*-Gemeinschaft an der TU Braunschweig ein.

„Als Gleichstellungsbeauftragte stehe ich dafür ein, Chancengleichheit und eine wertschätzende, diskriminierungsfreie Umgebung für alle Beschäftigten zu fördern. Dass die Flagge hier auf unserem Campus weht, ist ein wirkungsvolles Mittel, um Solidarität zu demonstrieren und ein Bewusstsein für queere Themen zu schaffen. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einer Universitätskultur, in der sich wirklich alle sicher, respektiert und willkommen fühlen“, sagt Ulrike Wrobel, Leiterin der Stabsstelle Chancengleichheit, „Als Bildungseinrichtung haben wir eine besondere Verantwortung, gesellschaftliche Werte öffentlich zu vertreten.“

Zur Pride Flagge

Die Pride-Flagge steht seit ihrer Entstehung im Jahr 1978 für Stolz und Empowerment unterdrückter und marginalisierter Gruppen und repräsentiert queere Communities. 2017 entwarf der*die nicht-binäre Grafikdesigner*in Daniel Quasar die Progress Pride Flag. Diese erweitert die ursprüngliche Regenbogenflagge um weitere Farben und Symbole, die queere People of Color und trans Menschen repräsentieren und auf das AIDS-Stigma hinweisen. Sie zeigt, dass Menschen in ihrer Identität von verschiedenen Unterdrückungsmechanismen betroffen sein können, z.B. gleichzeitig von Queerfeindlichkeit und Rassismus. Inzwischen wurde die Progress Pride Flag von Valentino Vecchietti aktualisiert, um intersexuelle Menschen stärker einzubeziehen und anzuerkennen.