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Autonomie im Kontext von Kulturphilosophie 12. Juli 2019 | 11:00 Uhr - 18:30 Uhr

In der laufenden, interdisziplinären Vortragsreihe „Autonomie: Grundlagen und Herausforderungen“ des Seminars für Philosophie wurden bereits Autonomie-Konzeptionen von Kant bis zur Gegenwart vorgestellt und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hingewiesen, wie dieser Begriff in der Philosophie, in den Sozialwissenschaften oder in den Rechtswissenschaften verwendet wird. Der Workshop ist als Vertiefung dieses Feldes im Ausgang eines neukantianischen Themas gedacht: demjenigen einer Philosophie der Kultur. Diese kann man als das Projekt auffassen, jeder Erscheinung von Kultur ein Eigenrecht zuzugestehen und Eigengesetzlichkeiten von bspw. mythischen, ästhetischen, religiösen, technischen und wissenschaftlichen Weltbildern zu analysieren. Im Begriff der Autonomie kommt jedoch auch eine elementare Antinomie der Kulturphilosophie zum Vorschein: Der Begriff der Autonomie steht in Spannung mit demjenigen der Objektivität. Wenn bspw. für die Sicht der Kunst auf die Welt Autonomie eingefordert wird, bedeutet dies, dass man ihre Weise, die Welt zu verstehen, zu deuten und zu artikulieren nicht am Maßstab, am Logos der Wissenschaften oder der Religion messen kann. Und selbst innerhalb der Wissenschaften wäre der Logos der Geisteswissenschaften von demjenigen der Naturwissenschaften zu unterscheiden, denn beide arbeiten mit völlig unterschiedlichen Methoden und Denkstilen, die nicht aufeinander reduzierbar sind. Wenn aus dieser Gleichwertigkeit keine Beliebigkeit im Sinne eines wissenschaftstheoretischen „anything goes“ folgen soll, müssen wir uns letztlich fragen, ob der Gedanke der Autonomie, wie er hier im Anschlag ist, nicht mit einer objektivitätstheoretischen Hierarchisierung versöhnt werden müsste: Gelten bspw. für die naturwissenschaftliche Forschung strengere oder lediglich andere Regeln als für die Schaffung eines gelungenen Kunstwerks? Diesem Problemfeld wollen sich die Vortragenden aus mythen-, erkenntnis-, und gesellschaftstheoretischer Perspektive nähern.

Referent*in

Prof. Dr. Gregory Moss, Dr. Domenico Schneider, Dr. Viola Nordsieck, Dr. Ralph Müller, Dr. Mpho Tshivhase, M.A. Sascha Freyberg, Dr. des. Tobias Endres

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