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Liebeskommunikation im Zwischenraum von Kunst und Leben – Friedrich Gundolfs Briefwechsel mit Elisabeth Salomon 18. June 2019 | 18:30 h - 19:45 h

Der Vortrag stellt den Liebesbriefwechsel zwischen dem Heidelberger Germanisten Friedrich Gundolf und der promovierten Nationalökonomin und freien Journalistin Elisabeth Salomon ins Zentrum. Die lange nicht zugängliche, zwischen 1914 und 1931 geführte, Korrespondenz ist nicht nur ein einzigartiges historisches Zeugnis der Zwischenkriegszeit (vor dem Hintergrund von Erstem Weltkrieg, Spartakusaufstand, Inflationszeit). An ihr lassen sich Schreibakte der Briefkommunikation auch als ästhetisches Phänomen beobachten. Herkömmliche Dichotomien zwischen Werk und Leben, Fiktion und Wirklichkeit, erweisen sich dabei als unhaltbar.

Kommunikation und Verständnis – Akademie-Vorlesungen im Schloss

Kommunikation ist heutzutage ein Allerweltswort: von der unmittelbaren sprachlichen Begegnung zweier Menschen bis zum elektronischen Informationsaustausch über den ganzen Globus hinweg. Wie aber ist es mit der gegenseitigen Verständigung? Geht es um reine Datenübermittlung über feststellbare Sachverhalte? Geht es um die Gleichschaltung paralleler Prozesse über unterschiedliche Entfernungen hinweg aus dem Nano- bis in den kosmischen Makrobereich? Wie ereignet sich Kommunikation zwischen Menschen gleicher oder einander fremder Sprachen? Vollzieht sie sich nur auf der sprachlichen Ebene? Ist Kommunikation stets mit Verständigung verbunden? Kommunikation und Verständigung sind nicht gleichzusetzen. Beide Möglichkeiten menschlicher Beziehung ereignen sich nicht nur sprachlich sondern auch non-verbal emotional, leiblich-haptisch, mimisch und gestisch. Wie kommunizieren Menschen und Tiere miteinander und wie verständigen sich Tiere untereinander?

Über die sprachliche Kommunikation hinaus ist auch die von der Technik mitgeprägte Lebenswelt des Menschen nicht denkbar ohne das kooperative, auf Kommunikation gestützte Miteinander von Mensch und Maschine, von Mensch und Roboter. Das ist nicht nur mittels der unmittelbaren Nutzung technischer Handwerkszeuge möglich. Es bedarf der konkret und virtuell vermittelten Information und Koaktion in globaler Vernetzung.

Bleibt die Frage, ob die scheinbare Verselbständigung von technischer inkl. elektronischer Kommunikation nicht die bis in die selbsterlebte Leiblichkeit des Menschen reichende emotionale und existenzielle Dimension von Verständigung aus den Augen verliert. Verständigung ist mehr als Informationsaustausch. Wo immer Leben beteiligt ist am Prozess der Interaktion, geht es auch um nicht konkret Fassbares.

Die uns umspannenden Formen von Kommunikation und Verständigung zeigen vielfältige Aspekte, die den Menschen und seine Lebenswelt prägen, die auch um seiner selbst willen wert-orientiert reflektiert werden müssen.

Die geplante Reihe der Akademie-Vorlesungen im Schloss 2019 unter dem Thema “Kommunikation und Verständigung” wird aus der Sicht verschiedener Natur-, Technik- und Geisteswissenschaften die Vielfalt deutlich machen.

Lecturer

Prof. Dr. Renate Stauf, Institut für Germanistik der TU Braunschweig, BWG-Mitglied

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