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Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Stefanie Kroker, Prof. Dr. Matthias Bücker, Prof. Dr. Michael Terörde 28. November 2023 | 16:00 h - 18:00 h

Antrittsvorlesung von

 

Antrittsvorlesung „Urbane Geophysik: Die unsichtbare Stadt sichtbar machen“
von Prof. Dr. Matthias Bücker

Eine moderne Stadt ist ein komplexes Gefüge – nicht nur über, sondern auch unter der Oberfläche. Unter unseren Füßen verlaufen ihre Lebensadern, die uns mit Wasser und Energie versorgen, an die Kommunikationsnetze anschließen und das Abwasser ableiten. Gebäude und andere Bauwerke werden vom Untergrund getragen, während sich die Bäume der Stadt mit ihren Wurzeln im Untergrund verankern. Als Wasserfilter und -speicher versorgt der Boden nicht nur Pflanzen, sondern auch die Menschen aus unterirdischen Reservoiren mit sauberem Wasser. Schicht für Schicht bewahrt der Untergrund das historische Erbe einer Stadt und reicht in der Tiefe bis zu ihrem geologischen Gedächtnis, das viele Millionen Jahre zurückreicht.
Die vielschichtige und oft komplex verschlungene Struktur dieses Gefüges für uns sichtbar zu machen ist die Aufgabe der urbanen Geophysik. In seiner Antrittsvorlesung wird Matthias Bücker aufzeigen, wie geophysikalische Verfahren dazu beitragen können die „unsichtbare Stadt“ zu erschließen. Von Schweremessungen über die Messung elektrischer Eigenschaften bis hin zur Beobachtung der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen im Untergrund – mithilfe physikalischer Messungen an der Oberfläche können aufschlussreiche Informationen über die Materialen im Untergrund gesammelt werden. Im Vergleich zur grünen Wiese stellt die Stadt jedoch mit ihren Störquellen, begrenztem Platz und vielfältigen Zugangsbeschränkungen sowie einem stark gestörten Untergrund auch eine besondere Herausforderung für die Anwendung geophysikalischer Erkundungsmethoden dar. Anhand der Ergebnisse von Messungen an urbanen Standorten in Braunschweig und Mexiko wird Matthias Bücker die Grenzen und Chancen der urbanen Geophysik diskutieren.

Zur Person
Bis 2011 studierte Matthias Bücker an der Technische Universität Braunschweig erst zwei Jahre Architektur, dann Physik bis zum Masterabschluss. Danach lebte und arbeitete er in Mexiko City und promovierte in Bonn in Angewandter Geophysik. 2018 kehrte er mit Frau und Kindern als wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Braunschweig zurück. Seit Januar 2022 ist er Juniorprofessor für Urbane Geophysik am Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik der TU Braunschweig. Mit Unterstützung der gleichnamigen Arbeitsgruppe wendet er Methoden zur Erkundung des Untergrundes im städtischen Raum an und entwickelt diese weiter. Schwerpunkte in der Forschung liegen dabei auf der Anwendung geoelektrischer Verfahren, insbesondere der Spektralen Induzierten Polarisation, sowie der Weiterentwicklung von Modellen zur physikalischen Beschreibung den elektrischen Eigenschaften poröser geologischer Materialien.

 

Antrittsvorlesung „Flugzeuge der Zukunft: Elektrifizierung des Himmels“
von Prof. Dr. Michael Terörde

In seiner aktuellen Forschung widmet sich Michael Terörde den zukünftigen Bordnetzen von Flugzeugen und Senkrechtstartern. Das Hauptziel besteht darin, die Antriebsstränge zu elektrifizieren und Batterien sowie Brennstoffzellen einzusetzen, um den negativen Einfluss von Luftfahrzeugen auf das Klima zu reduzieren. In seiner Antrittsvorlesung wird er nicht nur bestehende Bordnetze präsentieren, sondern auch potenzielle zukünftige Architekturen vorstellen. Diese sollen dazu beitragen, der “Flugscham” entgegenzuwirken und innovative Wege für nachhaltige Luftfahrt aufzeigen.

Zur Person
Michael Terörde absolvierte sein Diplomstudium im Wirtschaftsingenieurwesen in Hamburg und erwarb seinen Master-Abschluss in Regenerativer Energietechnik in Hagen. Im Rahmen von akademischen Auslandsaufenthalten verbrachte er einige Zeit an der McGill Universität in Kanada und dem Dartmouth College in den USA, wo er neue Ansteuerverfahren für Leistungshalbleiter erforschte. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg forschte er an elektrischen Energiesystemen. Seine Doktorarbeit, die er mit Auszeichnung abschloss, widmete sich den Flugzeugbordnetzen in Zusammenarbeit mit Airbus. Nach seiner Promotion arbeitete er als Referent für neue Technologien bei der Bundeswehr in Berlin, sammelte Erfahrungen beim Satellitenhersteller OHB in Bremen und forschte zu neuen Schiffsbordnetzen im Rahmen eines BMWK-Forschungsprojekts. Seit August 2022 ist Michael Terörde als Professor für Mobile Elektrische Energiesysteme am Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit tätig.

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