20. Juli 2011 | Magazin:

Ruf nach London – Die Historikerin Ute Daniel wird Gerda Henkel Gastprofessorin 2011/12

Presseinformation der Gerda Henkel Stiftung

Das Deutsche Historische Institut London (DHIL), das International History Department der London School of Economics and Political Science (LSE) und die Düsseldorfer Gerda Henkel Stiftung haben zum dritten Mal eine Gerda Henkel Gastprofessur für den Themenbereich Deutschland in Europa vergeben, erstmals mit dem zeitlichen Schwerpunkt von 1890–2000. Vom 1. Oktober 2011 an wird Prof. Dr. Ute Daniel, Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Technischen Universität Braunschweig, ein Jahr am Deutschen Historischen Institut London forschen und an der London School of Economics lehren.

Mit der Gastprofessur fördert die Gerda Henkel Stiftung Ute Daniels Forschung zur Beziehung zwischen Massenmedien und Politik im 20. Jahrhundert, die sie vergleichend für Deutschland, England und die USA untersuchen will. Ihre Einführungsvorlesung mit dem Titel „Goebbels, Krieg und Propaganda: Zur Medienlogik des ’Dritten Reichs’“ wird Ute Daniel am 27. Oktober 2011 am DHI London halten.
Ute Daniel, Jahrgang 1953, studierte Geschichte, Germanistik und Linguistik in Marburg und Bielefeld. 1986 wurde sie an der Universität Bielefeld mit einer Arbeit zum Thema „Arbeiterfrauen in der Kriegsgesellschaft 1914–1918: Beruf, Familie und Politik im Ersten Weltkrieg“ promoviert. Sie habilitierte sich 1994 mit ihrer Schrift „Hoftheater. Zur Geschichte des Theaters und der Höfe im 18. und 19. Jahrhundert.“ Von 1984 bis 1996 war sie an der Universität-GH Siegen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hochschuldozentin tätig. 1996/97 folgte sie einem Ruf an die Technische Universität Braunschweig. Ihre Forschungsinteressen liegen auf der europäischen Kultur- und Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts und auf Theoriefragen der Kulturgeschichtsschreibung, zu denen sie 2001 das „Kompendium Kulturgeschichte“ vorgelegt hat. Zuletzt hat sie die Titel „Politische Kultur und Medienwirklichkeiten in den 1920er Jahren“ (2010) zusammen mit Inge Marszolek, Wolfram Pyta und Thomas Welskopp und „Massenmedien im Europa des 20. Jahrhunderts“ (2010) zusammen mit Axel Schildt herausgegeben.

Das Gerda Henkel-Visiting Professorship wurde 2009 für den Themenbereich Deutschland in Europa, 1945–2000 erstmals besetzt. Die Einrichtung dient dazu, die Aufmerksamkeit für die deutsche Geschichte in Großbritannien zu fördern und vergleichende Arbeiten zu dem Thema im europäischen Kontext anzuregen. Das Forschungsfeld der Professur wurde in diesem Jahr erweitert und umfasst nun den Zeitraum von 1890–2000.

Kontakt/Pressestellen:

Gerda Henkel Stiftung: Dr. Sybille Wüstemann, Tel.: +49 (0)211/936524 0
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de, www.gerda-henkel-stiftung.de

Deutsches Historisches Institut London: Dr. des. Angela Schattner
Tel.: +44 (0)20/7309 2029, E-Mail: schattner@ghil.ac.uk, www.ghil.ac.uk